Bühne frei! Sound an!

"Woodpecker and the Barkbeatles": Deutschlands erste Nationalpark-Band.

Eintrag Nr. 33/2018
Datum:


Christian Binder (von links), Claus Bässler, Petra Jehl, Christoph Heibl, Annette Nigl und Claudia Schmidt. Foto: Daniela Blöchinger
Christian Binder (von links), Claus Bässler, Petra Jehl, Christoph Heibl, Annette Nigl und Claudia Schmidt. Foto: Daniela Blöchinger

St. Oswald. Nein – in eine Schublade lassen sich „Woodpecker and the Barkbeatles“ sicher nicht stecken. Sie spielen das, worauf sie gerade Lust haben – und nehmen Volksmusik und Schlager gleich von vorneherein aus. Vielmehr gehören Hits von den Beatles, von Tom Petty und U2 zum Repertoire, ebenso Ohrwürmer der Stones und von Iggy Popp. „Wir mögen erdigen Rock’n’Roll genauso wie klassischen Rock und Americana“, erzählt Christian Binder, der heimliche Frontman der siebenköpfigen Formation. Das Besondere an der noch jungen Band: Alle Mitglieder arbeiten im Nationalpark – und stellen seit ihrem musikalischen Zusammenschluss im Frühjahr 2017 die erste und damit auch beste (!) Nationalpark-Band Deutschlands.

Mit Lead-Gitarrist Binder stehen beziehungsweise sitzen am Set: Annette Nigl (Gitarre, Gesang), Claudia Schmidt (Keyboard, Gesang), Petra Jehl (Gesang, Percussion), Dr. Christoph Heibl (Bass), Dr. Claus Bässler (Schlagzeug) – und eigentlich auch Katharina Ries (Gitarre, Gesang), die sich als frischgebackene Mama jedoch momentan ausschließlich ihrem Nachwuchs widmet und bei den „Woodpeckers“ für einige Zeit pausiert. Die verbleibenden Sechs proben indes eifrig weiter und treffen sich dazu alle 14 Tage nach Dienstschluss im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald. Freilich: „Bierernst nehmen wir die Sache nicht“, schmunzelt Claus Bässler, „wenngleich wir nach der Probe jedes Mal ein Pils zusammen trinken“.

Zum Abrocken mit den Kollegen haben sich vier der sechs Bandmitglieder sogar nagelneue Instrumente angeschafft: Claudia Schmidt ein Keyboard, Annette Nigl eine Gitarre mit Tonabnehmer, Claus Bässler ein Drum Set und Christoph Heibl einen E-Bass mit besonders druckvollem Sound – „ein Traumgerät, das ich ohnehin schon immer haben wollte“. Sie alle hatten ihre musikalischen Karrieren einst zugunsten der beruflichen Laufbahn aufgegeben – und freuen sich nun umso mehr, mit populären Rhythmen und euphorischem Groove wieder an alte Zeiten anzuknüpfen.

Achtmal sind „Woodpecker and the Barkbeatles“ seit ihrer Gründung schon öffentlich aufgetreten. Feuerprobe war ein hausinternes Sommerfest im Juli vergangenen Jahres – und größte Herausforderung die Buchpräsentation von Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl sowie Förster und Fotograf Rainer Simonis im Frühjahr mit einer Vielzahl prominenter Gäste. „Der Chef war anfangs etwas skeptisch, hat uns dann aber sehr gelobt“, erinnern sich Annette Nigl und Petra Jehl. Und weil sich die Qualität der Nationalpark-Band längst herumgesprochen hat, stand kürzlich sogar ein Gastspiel in Oberbayern an: „Wir wurden zum 40. Jubiläum des Nationalparks Berchtesgaden engagiert“, erzählt Christian Binder nicht ohne Stolz. Greift energisch in die Gitarre und stimmt einen Springsteen-Klassiker an, der die Leidenschaft, mit der „Woodpecker and the Barkbeatles“ musizieren, exakt auf den Punkt bringt: „I’m on Fire“!

 

Hinweis: Dieser Bericht stammt aus dem Nationalparkmagazin Unser Wilder Wald. Die komplette Ausgabe kann HIER als PDF-Dokument heruntergeladen werden.

 

Text: Alexandra von Poschinger

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