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Besucheransturm im vergangenen Jahr forderte die Ranger

Zehnmal so viele Verstöße wie in vergangenen Jahren - Müll und unerlaubt aufgestellte Kreuze als Problem

Eintrag Nr. 20/2021
Datum:


Der Besucherandrang auf den Gipfeln, wie hier auf dem Lusen, nahm in Corona-Zeiten weiter zu. Foto: Florian Porst
Der Besucherandrang auf den Gipfeln, wie hier auf dem Lusen, nahm in Corona-Zeiten weiter zu. Foto: Florian Porst

Chaotische Zustände herrschten an gut besuchten Tagen oft auf den Parkplätzen. Rettungswege, Privatzufahrten und Forststraßen wurden häufig zugeparkt. Foto: Nationalparkwacht
Chaotische Zustände herrschten an gut besuchten Tagen oft auf den Parkplätzen. Rettungswege, Privatzufahrten und Forststraßen wurden häufig zugeparkt. Foto: Nationalparkwacht

An einem bekannten Felsriegel bei Finsterau wurde ein Kreuz unerlaubterweise an einer Felswand angebracht. Foto: Nationalparkwacht
An einem bekannten Felsriegel bei Finsterau wurde ein Kreuz unerlaubterweise an einer Felswand angebracht. Foto: Nationalparkwacht

Neuschönau. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen erlebte der Nationalpark einen Besucheransturm. Entsprechend groß war auch die Zahl der Verstöße. Im Jahr 2018 wurden 21 Anzeigen und im Jahr 2019 insgesamt 18 Anzeigen zur Weiterbearbeitung an die Landratsämter gegeben. 2020 waren es 224 Anzeigen - also mehr als zehnmal so viele - die an die Landratsämter Freyung-Grafenau und Regen weitergeleitet wurden. Dieser enorme Zuwachs stellte in erster Linie die Nationalparkwacht bei der Überwachung der Schutzgebietsregeln vor große Herausforderungen. Problematisch waren auch die Zunahme von Müll sowie chaotische Zustände auf den oft schon am Vormittag überfüllten Parkplätzen.

Unwissenheit der Besucher über die Regeln

Beliebte Wanderziele, allen voran die Gipfel Rachel, Lusen und Falkenstein, waren vor allem an den Wochenenden und in den Ferien sehr hoch frequentiert. Das sorgte nicht nur aufgrund aktueller Abstandsund Hygieneregeln für Probleme. Auch die Unwissenheit vieler Besucher über die Regeln, die im Nationalpark gelten – Wegegebot, Radfahren nur auf  ausgewiesenen Wegen, keine Übernachtungen im Gelände – verlangten von den Rangern zusätzliche Aufklärungsarbeit.

Ein Problem, dass sich 2020 deutlich verschärft hat, sind Kreuze oder Gedenktafeln, die unerlaubterweise im Schutzgebiet aufgestellt werden. Im Bereich Finsterau haben Unbekannte an einem markanten Felsriegel ein Kreuz an die Felswand geschraubt, an einem weiteren Standort wurde ein Kreuz fest im Felsen verankert. Beide Bereiche liegen im Kerngebiet des Schutzgebietes. Festgestellt werden musste darüber hinaus, dass oft auch Wege unerlaubterweise freigeschnitten oder mit eigenen Markierungen – wie zum Beispiel mit einem roten Herz – versehen werden.

Ohne Rücksicht auf seltene Tierarten

In einem Fall eines unerlaubt aufgestellten Kreuzes führte zum Standort nicht einmal ein regulärer Pfad. Die Verursacher waren abseits jeglicher Wege und Pfade unterwegs ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass der Bereich Rückzugsort für viele seltene Tierarten ist. Außerdem wurde für das Kreuz mit schwerem Gerät ein Loch in den Felsen gebohrt. Die Kreuze und Gedenktafeln wurden von der Nationalparkverwaltung abmontiert.

 

Info: Der Artikel stammt aus dem Jahresbericht 2020 des Nationalparks Bayerischer Wald. Wer Interesse am kompletten Rückblick hat: Im Download-Bereich der Nationalpark-Homepage kann der Jahresbericht 2020 im PDF-Format heruntergeladen werden.

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