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Tierische Entdeckungen im Jahr 2021

Gute Nachrichten von Wolf, Schellente, Habichtskauz und Goldschakal

Eintrag Nr. 10/2022
Datum:


Am 26. April 2021 tappte ein Goldschakal bei Bayerisch Eisenstein in eine Wildkamera des Nationalparks. (Foto: NPV BW)
Am 26. April 2021 tappte ein Goldschakal bei Bayerisch Eisenstein in eine Wildkamera des Nationalparks. (Foto: NPV BW)

Wölfe werden in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava unter anderem mittels Fotofallen beobachtet. Die Bestimmung einzelner Individuen ist jedoch nur durch genetische Untersuchungen möglich. (Foto: NPV BW)
Wölfe werden in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava unter anderem mittels Fotofallen beobachtet. Die Bestimmung einzelner Individuen ist jedoch nur durch genetische Untersuchungen möglich. (Foto: NPV BW)

Am Rachelsee konnte 2021 erstmals die erfolgreiche Brut von Schellenten nachgewiesen werden. (Foto: Kristin Biebl/Nationalpark Bayerischer Wald)
Am Rachelsee konnte 2021 erstmals die erfolgreiche Brut von Schellenten nachgewiesen werden. (Foto: Kristin Biebl/Nationalpark Bayerischer Wald)

Habichtskäuze finden in der Waldwildnis des Nationalparks immer häufiger natürliche Brutgelegenheiten, wie hier in einem gespaltenen Totholzstamm. (Foto: Franz Leibl/Nationalpark Bayerischer Wald)
Habichtskäuze finden in der Waldwildnis des Nationalparks immer häufiger natürliche Brutgelegenheiten, wie hier in einem gespaltenen Totholzstamm. (Foto: Franz Leibl/Nationalpark Bayerischer Wald)

Grafenau. Besondere tierische Entdeckungen gab es im Jahr 2021 im Nationalpark Bayerischer Wald. Ein Überblick:

Nach fast drei Jahren Wölfin wiederentdeckt

Die Auswertung einer Wolfslosung, die Anfang November 2020 im östlichen Bereich des Schutzgebiets in Grenznähe zu
Tschechien gefunden wurde, lieferte ein erfreuliches Ergebnis. Die genetische Analyse dieser Probe hat gezeigt, dass hier eine seit 2016 nachgewiesene Bayerwaldwölfin unterwegs war. Der letzte Nachweis dieses Tieres mit der Kennung GW665f stammt aus dem Februar 2018.

Die Fähe ist seit rund fünf Jahren in der grenzüberschreitenden Nationalparkregion unterwegs. 2017 zeugte das aus Polen stammende Weibchen mit einem aus der alpinen Population zugewanderten Männchen erstmals Nachwuchs in der Region. Das gab es zuvor 150 Jahre lang nicht in Bayern. Die Forscher im Nationalpark gehen davon aus, dass das Weibchen weiterhin als Alphawölfin im südlichen Bayerwald-Rudel fungiert. Neuigkeiten gab es auch zum zweiten Rudel, das den nördlichen Bereich der beiden Schutzgebiete besiedelt hat. Die Untersuchung von Kot, der im Dezember 2020 gefunden wurde, hat ergeben, dass sich dort eine Tochter des ursprünglichen Bayerwald-Paares sowie ein aus der zentraleuropäischen Population zugewanderter Wolf zusammengeschlossen haben. Sowohl dieses Paar als auch ihre benachbarten Artgenossen sorgten 2020 für Nachwuchs.

Erstmals brüten Schellenten am Rachelsee

Erstmals konnte am Rachelsee die erfolgreiche Brut von Schellenten nachgewiesen werden. In Bayern ist diese Art selten und nicht häufig zu finden. Der Grund sind die speziellen Anforderungen, die diese Entenart an ihren Lebensraum hat. Die Schellente braucht nicht nur ruhige, stilllaufende Gewässer. Sie brütet als einzige heimische Entenart in Höhlen. Ideal sind verlassene Höhlen von Schwarzspechten.

Goldschakal streift durch den Bayerwald

Ein seltener Gast durchstreifte den Nationalpark erneut – und zwar ein Goldschakal. Eine Wildkamera hat das Tier, welches von der Größe zwischen Wolf und Rotfuchs einzuordnen ist, in der Nähe von Bayerisch Eisenstein fotografiert. Der Nachweis ist erst der vierte bestätigte Fall in ganz Bayern. Erst vor einem Jahr gelang im Chiemgau bei Ruhpolding der Nachweis eines Goldschakals mit einer Wildkamera, nachdem bereits 2017 ein Tier auf der A9 nahe Freising bei einem Wildunfall verunglückt war. Der erste Nachweis in Bayern hingegen stammt ebenfalls aus dem Nationalpark Bayerischer Wald. Am 26. April 2012 konnte ein Tier an der Racheldiensthütte ebenfalls mittels einer Wildkamera
nachgewiesen werden. Der zweite Goldschakal wurde ebenfalls am 26. April fotografiert – aber eben neun Jahre später.

Naturbrut des Habichtskauzes

Seit 1975 wurden im Böhmerwald mehr als 250 Jungkäuze ins Freiland ausgewildert – mit Erfolg. Derzeit wird die Population auf über 50 Brutpaare auf bayerischer und tschechischer Seite geschätzt. Benötigten die Eulen zu Beginn des Auswilderungsprojektes noch Hilfe in Form von Nistkästen, ist dies heute nicht mehr der Fall. Die Kästen werden immer weniger angenommen. Der Grund ist, dass durch den großen Totholzanteil im Nationalpark viele natürliche Brutplätze
zur Verfügung stehen. 2021 konnte im Bereich Zwieslerwaldhaus die Naturbrut eines Habichtskauzes entdeckt werden.

 

Der Text ist im aktuell erschienenen Jahresbericht 2021 des Nationalparks Bayerischer Wald zu lesen. Den gesamten Jahresbericht gibt es auf der Homepage des Nationalparks zu Download.

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