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Die Wasserflüsterer

Burkhard Beudert und sein Team betreuen das Gewässer-Monitoring

Eintrag Nr. 19/2020
Datum:


Burkhard Beudert und Ludwig Höcker bei einer pH-Wert-Messung. Foto: Gregor Wolf
Burkhard Beudert und Ludwig Höcker bei einer pH-Wert-Messung. Foto: Gregor Wolf

Burkhard Beudert und Otto Widera analysieren dank Bohrungen das Grundwasser. Foto: Gregor Wolf
Burkhard Beudert und Otto Widera analysieren dank Bohrungen das Grundwasser. Foto: Gregor Wolf

Riedlhütte. Es ist früher Vormittag. Mitten im Sommer. Die 20-Grad-Marke wird gleich geknackt. Nur ein kleines Lüftchen fegt durch den Wald. Doch von den Bächen rund um die Racheldiensthütte rauschen trotzdem beachtliche Mengen Bergwasser ins Tal. Das kühle Nass ist das Spezialgebiet von Geoökologe Burkhard Beudert. Seit 2000 ist er für das Gewässer-Monitoring im Schutzgebiet zuständig. Heute stehen gleich zwei Qualitätsmessungen auf dem Programm.

„Bis Mitte der 1990er Jahre lag unser Schwerpunkt auf der Versauerung des Wassers, etwa durch Schwefeldioxid, das durch Kohleverbrennung freigesetzt wurde“, erklärt der 60-Jährige. Dank starker Erfolge der Luftreinhaltung spiele dies mittlerweile keine Rolle mehr. „Viel Aufmerksamkeit genießen aktuell Stickstoffverbindungen – etwa aus Landwirtschaft oder Verbrennungsprozessen.“ Sie sickern nach Umwandlung im Boden unerwünscht als Nitrat ins Grundwasser. „Der Nationalpark zählt jedoch zu den nitratärmsten Gebieten in Bayern.“ Daher ist das Wasser zum Beispiel bestens für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet. Das ist nicht nur gut für das Schutzgebiet, sondern auch für die angrenzenden Kommunen. Schließlich landet das kühle Nass bei einer Vielzahl kommunaler Trinkwasserversorger.

Auch die heutigen Messungen belegen die hohe Qualität. Dafür ist Beudert mit zwei Mitgliedern des Pegeltrupps unterwegs – mit den Forstwirten Ludwig Höcker (54), seit 1980 beim Nationalpark beschäftigt, und Otto Widera (52), der seit 1999 hier arbeitet. Zunächst steuert das Team den Markungsgraben, einen Quellfluss der Großen Ohe, an. Dabei werden Qualitätsparameter wie der Salzgehalt und der pH-Wert untersucht. Danach geht’s zu Bohrungen, die bis zu 20 Meter tief in die Erde reichen. Ziel dabei: Chemische Analyse und Messung des Grundwasserstands.

„Diese Messreihen reichen bis in die 1980er Jahre zurück“, erklärt Beudert. Insgesamt seien die Grundwasserstände zwar seit Mitte der 2000er Jahre leicht sinkend. „Aber ein, zwei schneereiche Winter könnten das wieder ändern“, so Beudert beim Verstauen der Messutensilien.

 

Dieser Artikel ist ein Auszug des Jubiläumsmagazins "50 Jahre Nationalpark".

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