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Neue Schilfdächer fürs Wildniscamp

Sanierung der chilenische Ruka und des Gehöfts aus Benin durch Spezialfirma

Eintrag Nr. 65/2021
Datum:


Ein neues Dach hat im Wildniscamp neben der chilenischen Ruka auch das Gehöft aus Benin bekommen. Foto: Karl-Heinz Englmaier.
Ein neues Dach hat im Wildniscamp neben der chilenischen Ruka auch das Gehöft aus Benin bekommen. Foto: Karl-Heinz Englmaier.

Zwieslerwaldhaus. Die harten Bayerwald-Winter haben den ursprünglichen Dachkonstruktionen zweier Hütten im Wildniscamp am Falkenstein bei Zwieslerwaldhaus kräftig zugesetzt. Deswegen führte eine österreichische Spezialfirma nun an der chilenischen Ruka und dem Gehöft aus Benin Sanierungsarbeiten durch. Das Besondere daran: Es handelt sich um Reetdächer, gedeckt mit getrockneten Schilfbündeln. 

Die erste Konstruktion der 2008 installierten ländertypischen Behausungen war im Dachbereich noch recht einfach gehalten. Nur ein dünnes Netz spannte sich unter dem Schilf – zu wenig für die Langlebigkeit in den Bayerwald-Breiten. Deswegen kam nun als Grundkonstruktion eine Holzschalung zum Einsatz. Die ist nicht nur wärmetechnisch besser, sondern auch beständiger hinsichtlich der festen Verschraubung der Schilfbündel.

„Allein für einen Quadratmeter Dach braucht’s zehn Bündel“, weiß Karl-Heinz Englmaier, Leiter der Nationalpark-Umweltbildungseinrichtung. Der Rohstoff wurde dabei nicht, wie in der Branche üblich, aus der Türkei oder Südosteuropa herangeschafft. Das im Wildniscamp verbaute Schilf stammt vom Neusiedler See. Die beauftragte Firma erntet es dort mit einer umgebauten Pistenraupe selbst.

Nach dem Winter können die beiden Hütten also wieder vollumfänglich für Bildungsprogramme genutzt werden. Hauptprofiteure davon sind ältere Schulklassen, die den Bereich der Länderhütten im Sommerhalbjahr belegen. Die Behausungen sind im Gegensatz zu den robusteren Themenhütten des Wildniscamps sehr einfache Konstruktionen, die ursprünglichen Bauten aus Schutzgebieten auf der ganzen Welt nachempfunden sind. Das Team des Wildniscamps hat für die anstehenden Aufenthalte übrigens schon ein neues Konzept zum Thema Klimawandel in der Schublade.  

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