Rätselblatt zu Käuzen und Eulen
Wörterkiste, Quizfragen und Malbild rund um Habichtskauz, Waldohreule und Co
Eintrag Nr. 43/2020
Datum: 21.04.2020
Grafenau. Wer in der Dämmerung oder sogar wenn es bereits dunkel geworden ist schon einmal im Wald spazieren war, der hat sicherlich schon einmal einen Kauz oder eine Eule rufen hören. Aber wie sehen diese Vögel, von denen es einige Arten im Nationalpark Bayerischer Wald gibt, eigentlich aus? Wie groß sind sie und was fressen sie gerne? Für alle Kinder, die dazu mehr erfahren wollen, hat die Nationalparkverwaltung nun ein Rätselblatt rund um Eulen und Käuze zusammengestellt.
Dabei müssen die Kinder eine Wörterkiste lösen: Darin haben sich sieben Begriffe zu diesem Thema versteckt, die gefunden werden müssen. Außerdem gibt es ein Rätsel mit fünf Fragen zu den Vögeln. Und am Schluss können die kleinen Forscher ihre Lieblingseule malen.
Tipp: Am besten ihr lest euch vor dem Start mit dem Arbeitsblatt den Text am Ende dieses Eintrags durch. Im Beitrag "Wer fliegt denn hier durch die Nacht? " gibt's viele Infos, die das Ausfüllen erleichtern. Und nebenbei lernt ihr viel über die Eulen im Nationalpark. Viel Spaß beim Rätseln!
Download: Wir bieten das Rätselblatt unter dem Motto "Auftrag für kleine Forscher" im PDF-Format zum Herunterladen an.
PS: Wir freuen uns über Bilder eurer Ergebnisse - entweder via Facebook-Nachricht oder als Mail an pressestelle@npv-bw.bayern.de. Danke!
Weitere Basteltipps und Rätsel
Auf unserer Sonderseite "Für kleine Forscher" veröffentlichen wir derzeit regelmäßig weitere Basteltipps und spannende Rätsel für Kinder. Schaut dort einfach mal vorbei!
Die Lösung findet ihr in unserem Homepage-Bereich "Für kleine Forscher" in der Lösungsecke.
Wer fliegt denn hier durch die Nacht?
Habichtskauz: Der Habichtskauz ist Deutschlands zweitgrößte Eulenart und die größte im Wald lebende Eule. Er erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 1,25 Meter. Trotz seiner Größe von bis zu 58 Zentimetern ernährt er sich vor allem von kleinen Säugetieren insbesondere von Mäusen, aber auch von Vögeln. Der Habichtskauz galt seit seinem letzten Abschuss im Jahr 1926 im Böhmerwald als ausgestorben. 1975 wurde mit der Wiederansiedlung des Habichtskauzes im Nationalpark begonnen. Es wurden mehr als 100 aus Nachzuchten stammende Vögel im Park ausgewildert. Der Habichtskauz legt sein Nest normalerweise hoch oben in abgebrochenen Totholzstümpfen an. Dazu muss der Baumstumpf innen schon stark zersetzt sein, so dass das Weibchen im faulen Holz seine Nestmulde scharren kann. Solche Baumstümpfe sind aber im Wald sehr selten. Auch im Nationalpark gab es lange Zeit nicht genügend Totholzstümpfe für die Habichtskäuze. Die Tiere brauchten deshalb spezielle Nistkästen. 2007 konnte man schließlich das erste Mal beobachten, dass ein Habichtskauz nicht in einem Nistkasten, sondern auf einem Totholzstumpf brütet. 2012 brüteten dann sogar neun Habichtskauz-Paare ohne Nistkasten an natürlichen Neststandorten im Nationalpark. Das lag vor allem daran, dass durch den Borkenkäfer viele Fichten abgestorben waren und im Laufe der Zeit zu Totholzstümpfen wurden. Mittlerweile leben im Nationalpark Bayerischer Wald und im angrenzenden Nationalaprk Šumava in Tschechien wieder mehr als 50 Habichtskauz-Paare.
Raufußkauz: Der Raufußkauz ist eine kleine Eule: Er wird etwa 25 Zentimeter groß und die Spannweite seiner Flügel beträgt bis zu 60 Zentimeter. Er hat leuchtend gelbe Augen und einen unverkennbaren, weithin hörbaren Ruf, der an den Klang einer Okarina (ein Musikinstrument ähnlich einer Flöte) erinnert. Der Raufußkauz ist ausschließlich nachts aktiv und lebt vor allem in Mittelgebirgen und Hochgebirgen. Der Raufußkauz ernährt sich überwiegend von Mäusen, seltener von Vögeln. Er brütet in verlassenen Spechthöhlen, vor allem vom Schwarzspecht. Der Raufußkauz bewohnt alte Nadelwälder und Bergmischwälder. Dort braucht er neben ausreichendem Nahrungsangebot auch viele Bruthöhlen. Im Nationalpark ist der Raufußkauz weit verbreitet .
Sperlingskauz: Mit maximal 19 Zentimetern Größe und 35 Zentimetern Flügelspannweite ist der Sperlingskauz die kleinste Eule Europas und eine der kleinsten Eulen weltweit. Seine Beute sind kleine Säugetiere und Vögel bis zur Größe eines Buntspechts. Auf seinen markanten und weithin hörbaren Ruf reagieren einige Singvögel sehr heftig mit eigenen Rufen – schließlich gehört der Sperlingskauz zu ihren Freßfeinden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Eulen, ist der Sperlingskauz nicht in der Nacht, sondern am Tag und in der Dämmerung aktiv. In seinem Revier kann er häufig auf Fichtenwipfeln sitzend beobachtet werden. In Mitteleuropa lebt er vor allem in Gebirgswäldern. Im Nationalpark ist die Art häufig und in allen Höhenlagen verbreitet. Der Sperlingskauz zieht seine Jungen in verlassenen Höhlen von Spechten auf. Dabei ist ein kleines Einflugloch wichtig, damit die Brut vor Fressfeinden geschützt ist. Deshalb kann er keine Höhlen des Schwarzspechtes nutzen, denn bei denen ist das Einflugloch zu groß. Er bewohnt Nadel- und Bergmischwälder mit vielen alten und abgestorbenen Bäumen, wo ausreichend Bruthöhlen zur Verfügung stehen.
Waldkauz: Der Waldkauz ist eine mittelgroße und relativ häufige Eulenart. Er bewohnt Wälder, Parkanlagen und Gärten. Er brütet in größeren Baumhöhlen, aber auch in Dachböden alter Bauten oder in landwirtschaftlichen Gebäuden findet er passende Plätze. Seine Färbung weist zwei Varianten auf: braun oder grau. Der Waldkauz hat einen auffälligen, runden, von einem rundlichen Gesichtsschleier umrahmten Kopf und dunkle Augen. Sowohl Weibchen als auch Männchen sind gleich gefärbt. Der Waldkauz ernährt sich am liebsten von Säugetieren bis zu einer Größe von Wanderratten, von Vögeln bis zu einer Größe von Tauben und im Sommer hauptsächlich von Feldmäusen. Der Waldkauz ist nachts aktiv. Er wird zwischen 37 und 42 Zentimeter groß und hat eine Flügelspannweite von 90 bis 104 Zentimetern.
Waldohreule: Die Waldohreule kann eine Größe von 35 bis 40 Zentimetern und eine Flügelspannweite von 90 bis 100 Zentimetern erreichen. Diese Art hat verlängerte Kopffedern, die wie Ohren aussehen und denen sie ihren Namen verdankt. Die Waldohreule bewohnt offene Landschaften mit wenig Pflanzenbewuchs sowie Waldränder. Sie ist schlanker als der Waldkauz, hell bis dunkelbraun und hat dunkle Flecken auf der Unterseite. Sowohl Weibchen als auch Männchen sind gleich gefärbt. Die Waldohreule ist nachts aktiv und brütet in verlassenen Nestern von Rabenvögeln. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus kleinen Säugetieren, seltener aus kleinen Vögeln und Insekten.