Ein Tag als Commerzbank-Umweltpraktikantin
Kim Ascher erzählt über ihr Praktikum im Waldspielgelände und in der Nationalparkverwaltung
Eintrag Nr. 94/2020
Datum: 14.12.2020
Grafenau/Spiegelau. Morgens um 6.30Uhr geht mein Wecker, ich schleppe mich in die Küche um schnell zu frühstücken, denn um 7 geht es los in Richtung Waldspielgelände. Der Morgen im Nationalpark Bayerischer Wald ist – wie so oft in letzter Zeit – kalt und neblig, aber auch märchenhaft mystisch. Zusammen mit meiner Kollegin hole ich im Betriebshof eine junge Lärche ab, die die Waldarbeiter gestern für uns ausgebuddelt haben. Wir laden sie, zusammen mit Spaten und Hacke, in unseren Dienstbus und machen uns auf den Weg. Eine halbe Stunde später ist uns trotz der morgendlichen 6 Grad im Wald nicht mehr kalt, denn wir bearbeiten den Boden am Barfußpfad, damit Kinder und Erwachsene dort bald wieder die Lärche entdecken und befühlen können, die sie auf dem dazugehörigen Schild sehen.
Nach einer weiteren halben Stunde steht das Bäumchen und wir packen unser Werkzeug erleichtert wieder ein. Der Morgen startet für mich in einem Einsatz im Waldspielgelände, in welches aktuell 75 Prozent meiner Zeit als Commerzbank-Umweltpraktikatin fließt. Die verbleibenden 25 Prozent der Zeit helfe ich bei der Organisation von Sonderveranstaltungen im Nationalpark aus.
Von Trampolinen, Müll und Fichtenzapfen
Wir schnappen uns unsere Mülleimer und Greifzangen und gehen, zusätzlich mit einem Akkuschrauber bewaffnet, unseren Routinerundgang durch das Gelände. Hier und da sammeln wir Taschentücher und Bonbonpapiere auf, schrauben ein Schild wieder fest und überprüfen die Tastkästen des Baumpavillons auf vorhandene Bucheckern und Fichtenzapfen. Nachdem auch die Schaukeln, Wippen und Trampoline der Spielplätze auf Funktionalität überprüft wurden, fahren wir in unser glücklicherweise beheiztes Büro der Nationalparkverwaltung in Grafenau.
Dort angekommen erledigt jeder seine eigenen Aufgaben, checkt E-Mails oder telefoniert. Ich bestätige, nach kritischem Blick auf die Wettervorhersage, unsere geplante Führung am Nachmittag und versuche Freiwillige für eine anstehende Müllsammelaktion in Spiegelau zu begeistern.
Mit Mutter-Kind-Gruppe ins Reich der Zwerge
Nach einer kurzen Mittagspause, die wir aufgrund des mittelmäßigen Wetters dann doch lieber im Sozialraum der Verwaltung verbringen, packen wir unseren Führungsrucksack und machen uns zu zweit auf den Weg zurück ins Waldspielgelände. Denn heute ist ein besonderer Tag! Eine der zu diesen Zeiten raren Führungen mit einer Mutter-Kind Gruppe steht an. Mit acht Müttern und ihren Kindern im Alter von einem bis vier Jahren begeben wir uns auf die Spuren der Zwerge, die verzweifelt versuchen ihren Wald nach dem Sturm der letzten Nacht wieder in Ordnung zu bringen.
Zwei Stunden und viele Essenspausen später, stehen wir – nun doch vom Regen überrascht - unter dem Dach des Baumpavillons und betrachten ehrfürchtig ein wunderschönes Waldbild, welches – sicher von den Zwergen gestaltet – seit diesem Morgen dort zu finden ist. Die Knirpse malen begeistert mit Bundstiften ihr eigenes Waldbild, das sie dann mit nach Hause nehmen und weiter gestalten können. Mit eingezogenen Köpfen laufen wir, unter dem Regen hindurch, zum Parkplatz und die Mütter fahren in Windeseile zurück nach Hause, wo sicherlich ein heißer Kakao auf den ein oder anderen Zwergen-Botschafter wartet.
Meine Kollegin Lisa und ich machen uns ebenfalls frierend und nass auf den Weg nach Hause und bestaunen dabei die Nebenschwaden, die nun aus dem Wald nach oben ziehen. Heiß geduscht und mit einem Tee in der Hand werden wir heute gemeinsam Abend essen und dann früh schlafen gehen – denn den Zwergen bei der Arbeit im Wald zu helfen kann ganz schön anstrengend sein.
Commerzbank-Umweltpraktikum: Alle Infos zur von der Commerzbank unterstützten Praktikum für die Umwelt findet ihr auf unserer Homepage im Bereich Praktika.
Text: Kim Ascher