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Dem Herzschlag des Waldes lauschen

Mit Wildnis schafft Wissen - Spezial hautnah bei der Waldinventur dabei

Pressemitteilung Nr. 110/2024

Datum: 05.11.2024

Geben spannende Einblicke in die Waldinventur im Schutzgebiet: Nationalparkmitarbeiter Jakob Ebenbeck (von rechts) und Isabelle Klein sowie Sebastian Dersch von der Uni Freiburg. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)

Geben spannende Einblicke in die Waldinventur im Schutzgebiet: Nationalparkmitarbeiter Jakob Ebenbeck (von rechts) und Isabelle Klein sowie Sebastian Dersch von der Uni Freiburg. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)

Der Einsatz von modernen Laserscannern kann die Inventur des Waldes von Hand bislang noch nicht ersetzen.

Der Einsatz von modernen Laserscannern kann die Inventur des Waldes von Hand bislang noch nicht ersetzen.

Sagwassersäge. Wie entwickeln sich die Wälder im Nationalpark und wie reagieren sie auf Störungen durch den Borkenkäfer oder Stürme und zunehmend auch auf den Klimawandel? Mithilfe der derzeit laufenden Waldinventur wird diesen Fragen auf den Grund gegangen. Der Podcast Wildnis schafft Wissen – Spezial ermöglicht nun einen exklusiven Einblick.  

Isabelle Klein und Jakob Ebenbeck sind mit allerlei Gerätschaften bepackt unterwegs. Von der Sagwassersäge aus brechen sie zusammen mit Podcasterin Julia Reihofer auf, mitten hinein in die wilden Wälder des Nationalparks Bayersicher Wald. Das Ziel ist einer von über 1000 festen Inventurpunkten im Schutzgebiet, die in dieser Saison untersucht wurden. „Diese Messplots wurden bereits vor über 30 Jahren überall hier im Nationalpark entlang eines Rasters und über alle Waldtypen und Höhenlagen gleichmäßig verteilt angelegt und natürlich auch via GPS erfasst, so dass wir sie auch immer wieder finden“, erklärt Jakob Ebenbeck. „Dadurch haben wir die Möglichkeit auch über lange Zeiträume sehr gute und vergleichbare Daten über den Zustand und die Entwicklung der Nationalparkwälder zu erhalten.“

Wer allerdings meint, eine Waldinventur käme heutzutage ohne den Einsatz von klassischem Maßband und Winkelmesser aus, der irrt. „Tatsächlich ist die Aufnahme und Vermessung vor Ort per Hand bislang unersetzlich, weil wir so die genausten Ergebnisse erhalten“, sagt Isabelle Klein, die am Messpunkt angekommen, einem ersten Baum das Maßband umlegt. „Wir messen nicht nur den Umfang oder die Höhe der Bäume, auch schauen wir gezielt nach Habitaten, wie Spechthöhlen, Rindentaschen oder Flechten, die sich an den Stämmen angesiedelt haben.“ Auch die Vegetation auf dem Waldboden oder stehendes und liegendes Totholz wird erfasst, um am Ende ein möglichst genaues Gesamtbild zu erhalten. Entsprechend langwierig und aufwendig ist so eine Waldinventur. Ohne zusätzliche Hilfe von Praktikanten und externen Mitarbeitern ist sie daher nicht zu bewältigen.

„Wir können natürlich auch auf Fernerkundungsdaten von Laserscannern oder Satelliten zurückgreifen, diese sind aber bei weitem nicht so genau wie die Erfassung von Hand“, erzählt Jakob Ebenbeck. Von der Inventurfläche oberhalb von Sagwassersäge will er heute dennoch einen digitalen Abdruck machen, mithilfe eines tragbaren Laserscanners. „Ich gehe damit einmal systematisch über den Plot und kann so quasi einen digitalen Zwilling erstellen.“ Bereits nach wenigen Sekunden sind auf seinem Bildschirm erste Umrisse von Bäumen zu erkennen. „Wir wollen herausfinden, welche Parameter vielleicht bald nicht mehr per Hand, sondern auch mithilfe des Laserscanners erfasst werden können. Das würde eine große Zeitersparnis bedeuten.“ Auch am Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Auswertung dieser Fernerkundungsdaten wird bereits geforscht, zum Beispiel von Sebastian Dersch von der Uni Freiburg. Er gibt im Podcast einen spannenden Einblick in die mögliche Zukunft der Waldinventur. 

Mehr dazu ist ab sofort in der sechsten Folge von Wildnis schafft Wissen – Spezial zum Thema Waldinventur zu hören. Alle Folgen der aktuellen Staffel sind über die Nationalpark Homepage, den Nationalpark-Kanal auf YouTube und zahlreiche gängige Podcast-Plattformen abrufbar.

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