Bayerischer Wald
Damit im Ernstfall alles glatt läuft
Nationalpark und örtliche Einsatzkräfte trainieren reibungsloses Zusammenspiel bei Bergrettung
Pressemitteilung Nr. 0114/14
Waldarbeit im Nationalpark birgt trotz gebotener Vorsicht ein ernstzunehmendes Unfallrisiko. Rettungsübungen tragen hier zur Sicherheit bei.
Arbeiten bei der Rettung Hand in Hand: die Integrierten Leitstellen, die Bergwacht, das BRK und der Nationalpark
Dank regelmäßiger Rettungsübungen reicht die reibungslose Rettungskette auch bis in abgelegene Waldregionen des Nationalparks.
Waldarbeit im Nationalpark Bayerischer Wald ist ein großes Betätigungsfeld. Das Spektrum reicht von Instandsetzung und Sicherung des Wegenetzes bis hin zu klassischen forstlichen Tätigkeiten, die durch die Borkenkäferbekämpfung in den Rand- und Entwicklungszonen entstehen. Insgesamt arbeiten in diesem Bereich rund 30 Beschäftigte. Trotz gebotener Umsicht besteht für sie durch den Umgang mit schwerem Gerät, stürzende Baumstämme und herabfallende Äste ein ernstzunehmendes Unfallrisiko. Zudem wird eine Rettung durch das oft unwegsame Terrain erschwert. Um für den Ernstfall bestmöglich gerüstet zu sein, fanden daher kürzlich im Nationalpark zwei Rettungsübungen statt, die einen Waldarbeiterunfall im Gelände simulierten. An den Übungen im Rachel-Lusen-Gebiet und im Falkenstein-Rachel-Gebiet beteiligten sich neben Nationalparkmitarbeitern auch das Bayerische Rote Kreuz (BRK) sowie die Bergwachten von Grafenau und Wolfenstein.
Angenommen wurde jeweils ein Arbeitsunfall, bei dem ein Waldarbeiter durch einen herabstürzenden abgestorbenen Baumgipfel eine schwere Kopfverletzung erleidet. Als Unfallort wurde steiles, unwegsames Gelände gewählt, das mindestens 50 bis 100 Meter von der nächsten befahrbaren Forststraße entfernt war. Die Herausforderung für die jeweiligen Kollegen des „Verunfallten“ bestand zunächst darin, sowohl für eine möglichst rasche Erstversorgung als auch für prompte Unfallmeldung an die zuständige Integrierte Leitstelle in Passau bzw. Straubing zu sorgen. Außerdem mussten sie passende Treffpunkte mit den Rettungskräften organisieren, um diese dann von dort aus auf kürzest möglichem Weg durchs Gelände zum Unfallopfer lotsen zu können.
Beide Gruppen bewerkstelligten dies kompetent und umsichtig, unter anderem durch Aktivieren eines vor Ort mit Holzrücken beschäftigten Forstunternehmers als zusätzlicher Helfer sowie durch telefonische Einbindung weiterer Nationalparkkollegen. Das BRK und die Bergwacht, die von der zuständigen Leitstelle verständigt worden waren, konnten den Einsatzort am Kleinfalkenstein in weniger als 20 Minuten nach der Alarmierung erreichen; im Bereich Kuhhütten bei Finsterau waren die Rettungskräfte in 20 – 30 Minuten vor Ort. Am Unfallort wurde der „Verletzte“ dann professionell durch die Sanitäter versorgt und anschließend in die Gebirgstrage der Bergwacht gelegt, von den Helfern zur Forststraße transportiert und in den Rettungswagen umgebettet.
Rettungsübungen mit unterschiedlichen Szenarien und für verschiedene Zielgruppen der Nationalpark-Mitarbeiterschaft finden jährlich statt. Reinhold Weinberger, stellvertretender Leiter des Nationalparksachgebietes Wald- und Flächenmanagement und Organisator der Rettungsübungen: „Ich freue mich sehr, dass auch in diesem Jahr die Rettungskette einwandfrei funktioniert hat und danke allen, die sich diesmal die Zeit für die Übungen genommen haben.“ Es sei ganz wichtig, dass man regelmäßig und in unterschiedlichen Szenarien die Zusammenarbeit zwischen BRK, Bergwacht, Nationalpark und den Integrierten Leitstellen trainiere, so Weinberger weiter. „Der Nationalpark stellt als Rettungsterrain eine wirkliche Herausforderung dar. Jedes Mal lernen wir etwas Neues dazu - was im Endeffekt die Arbeit für unser engagiertes Personal sicherer macht.“
Bildunterschriften:
1. Waldarbeit im Nationalpark birgt trotz gebotener Vorsicht ein ernstzunehmendes Unfallrisiko. Rettungsübungen tragen hier zur Sicherheit bei.
2. Arbeiten bei der Rettung Hand in Hand: die Integrierten Leitstellen, die Bergwacht, das BRK und der Nationalpark.
3. Dank regelmäßiger Rettungsübungen reicht die reibungslose Rettungskette auch bis in abgelegene Waldregionen des Nationalparks.
(Fotos: NPV bayerischer Wald)
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