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Forschungsprojekt

Grenzüberschreitendes Monitoring und Erforschung der Luchse in den Nationalparks Bayerischer Wald und Sumava

Motivation:

Seit 1848 als der letzte Luchs bei Zwiesel erlegt wurde, galt die Art im Bayerischen Wald als ausgestorben. Die Rückkehr der Tiere begann jedoch 1970 durch eine Aussetzung von fünf bis sieben Luchsen im Nationalpark Bayerischer Wald. Diese Maßnahme erwies sich jedoch als nicht erfolgreich, so dass zwischen 1982 und 1989 weitere 18 Luchse auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks Šumava freigelassen wurden. Nachdem sich die Population zunächst ausgebreitet hat, stagniert die Anzahl der Tiere seit Anfang der 2000er Jahre bei etwa 50 bis 80. Um die Gründe für diese Entwicklung näher zu beleuchten und die Ökologie der Art zu erforschen, wurden mehrere Projekte zu den Räuber-Beute-Beziehungen und zum Schutz der Luchspopulation durchgeführt.

Projektziele:

Ziel des Projektes ist es, zu erforschen wie Luchsbestände funktionieren. Deshalb sollen wichtiger Populationsparameter in den Nationalparks erfasst werden. Dazu gehören Anzahl und Dichte der Luchse, genauso wie Geschlechterverhältnis, Geburtenrate und Mortalität. Zudem sollen die individuellen Lebensläufe der Tiere dokumentiert werden. Darüber hinaus wird auch der genetische Zustand der Tiere überwacht.

Untersuchungsdesign:

Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 820 Quadratkilometer in den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava. Die Standardmethode zum Monitoring von Luchsen sind automatische Kameras. Denn mit Hilfe von Bildern aus Fotofallen können Luchse aufgrund ihrer individuellen Fellzeichnung eindeutig identifiziert werden. Die Kameras sind mit einem Bewegungs- und Wärmesensor ausgestattet, so dass vorbeigehende Tiere fotografiert werden. Ziel des Versuchsaufbaus ist es, dass jeder Luchs potentiell von einer Kamera erfasst werden kann. Dazu wurde ein Raster von 2,7 mal 2,7 Kilometer Kantenlänge über das Untersuchungsgebiet gelegt und jede zweite Zelle mit einer Fotofalle bestückt. Das ergibt 66 Standorte, die über einen Zeitraum von 100 Tagen (September bis Dezember) mit Kameras bestückt werden. Da jede Flanke der Tiere anders aussieht werden an jedem Standort zwei Kameras aufgestellt, so dass ein Bild von der linken und rechten Seite geschossen werden kann.


Finanzierung:

  • Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
  • Nationalparkverwaltung Šumava

Ansprechpartner:

Martin Gahbauer
Projektmitarbeiter
martin.gahbauer@npv-bw.bayern.de

Prof. Dr. Marco Heurich
Sachgebietsleiter
marco.heurich@npv-bw.bayern.de

Kooperationspartner:

Publikationen:

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