"Ich bin begeistert, was die Natur leisten kann"

Oberfränkische Jäger-Gruppe holt sich Nationalpark-Input - Minister Aiwanger zu Gast

Eintrag Nr. 23/2024
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Nationalparkleiterin Ursula Schuster erklärte der Gruppe aus Oberfranken und ihrem Gast, Staatsminister Hubert Aiwanger, die natürliche Waldentwicklung entlang des Rundwegs Flusskrebs bei Neuschönau. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)
Nationalparkleiterin Ursula Schuster erklärte der Gruppe aus Oberfranken und ihrem Gast, Staatsminister Hubert Aiwanger, die natürliche Waldentwicklung entlang des Rundwegs Flusskrebs bei Neuschönau. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Neuschönau. Der Frankenwald ist derzeit einer der Borkenkäfer-Hotspots des Freistaats. Eine rund 50-köpfige Besuchergruppe aus dieser Region informierte sich nun über die natürliche Waldentwicklung nach Borkenkäferbefall im Nationalpark Bayerischer Wald. Die Kreisgruppe Naila des Bayerischen Jagdverbands (BJV) hatte dazu auch stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger eingeladen. Zusammen mit Nationalparkleiterin Ursula Schuster und ihrem Team ging es auf Exkursion am Rundweg Flusskrebs nahe Neuschönau.

„Wir sehen hier, wie sich der Wald ohne unser Zutun entwickelt“, erklärte Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Gegen 2005 seien entlang der Exkursionsstrecke viele Bereiche vom Borkenkäfer beeinflusst worden. „Hier im Bergmischwald, geht der Anteil der Fichte in der Verjüngung deutlich zurück, dafür steigt vor allem der Anteil junger Buchen.“ Aber auch Tannen seien mittlerweile keine Seltenheit mehr. „Dazu gesellt sich natürlich viel Totholz, welches wertvoller Lebensraum für viele seltene Arten ist.“ Zudem würde die Biodiversität von der Auflichtung und der diversen Altersstruktur des Waldes profitieren.

„Ich bin begeistert, was die Natur leisten kann, wenn man sie einfach mal machen lässt“, fasst Günther Ernst, Ehrenvorsitzende der BJV-Kreisgruppe Naila, der den Besuch initiiert hatte, seine Eindrücke zusammen. Er gebe zu, früher ein Gegner des Nationalparks gewesen zu sein, „heute hat sich das geändert. Ich hätte mir früher einfach nicht vorstellen können, dass sich der Nationalpark heute so wundervoll präsentiert. Eigentlich ist die Natur doch der beste Waldbauer.“ Zwar könne man die Beobachtungen aus dem Nationalpark nicht eins zu eins auf die Wirtschaftswälder des Frankenwalds übertragen, „trotzdem wünsche ich mir in der Debatte ideologische Grenzen einzureißen und mehr auf die Natur zu vertrauen“.

„Natürlich können wir die Bedingungen aus dem niederschlagsreichen, eher kalten Bayerischen Wald nicht eins zu eins auf den Frankenwald übertragen“, sagte auch Hubert Aiwanger nach der Exkursion. Auch werde es für die Waldbesitzer in Franken überwiegend keine Option sein, wie im Nationalpark die abgestorbenen Bäume liegen zu lassen. „Doch es ist ermutigend, zu sehen, wie Wälder es unter passenden Bedingungen schaffen können, nach dem Borkenkäfer neu aufzustehen. Da keine verdämmende Bodenvegetation wie Gras die Ansamung verhindert und genügend Wasser und Licht vorhanden ist, kann Naturverjüngung hier gut gelingen.“

 

Linktipp: Auch das Bayerische Wirtschaftsministerium hat eine Pressemitteilung zur Exkursion publiziert.

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