Lebensräume

Bilderslider

Wälder

Fichte, Buche und Tanne sind seit jeher die Hauptbaumarten im Böhmerwaldmassiv. Deren Zusammensetzung und Durchmischung mit anderen Baumarten – etwa Eberesche, Bergahorn oder Linde – sind jedoch stark vom Klima und dem jeweiligen Standort abhängig. So unterscheidet man im Bayerischen Wald zwischen drei Wald-Lebensräumen.

Bergfichtenwald: Zu den Besonderheiten des Nationalparks Bayerischer Wald zählen die natürlichen Fichtenwälder der Hochlagen. Sie erinnern an die nordeuropäische Taiga und finden sich nur in den höheren, rauen Lagen von Mittelgebirgen ab etwa 1200 Höhenmetern und im Alpenraum. Oft findet man hier bis in den Frühsommer hinein Schnee.

Bergmischwald: Auf den Süd- und Südwest-Hängen ist es deutlich wärmer als in den Hochlagen. Zur Fichte gesellen sich hier Weißtanne, Rotbuche und Bergahorn. Diese Mischwälder sind flächenmäßig der bedeutendste Lebensraum im Nationalpark. Besonders der Herbst wird hier mit einem Indian Summer auf bayerisch zum Erlebnis.

Aufichtenwald: Kalte Luft fällt von den Berghängen ab und staut sich in feuchten Talmulden. Selbst im Sommer treten hier Bodenfröste auf. Wie in den Hochlagen prägen Fichten den dort wachsenden Wald. Nässe und geringe Temperaturen erlauben es nur wenigen Tannen, Vogelbeeren und Moorbirken, mit den Fichten alt zu werden.

Moore

Hochmoore umgibt die Aura des Besonderen: Hier beherrschen Moose, Gräser und Zwergsträucher im Wechsel mit Mooraugen und Latschenkiefern das Bild. Den Hochmoor-Pflanzen steht nur Regenwasser zur Verfügung, da mächtige Torfkörper sie von anderen Wasser- und Nährstoffquellen abschneiden.

Schachten

Die als Inseln im Waldmeer bezeichneten Schachten sind hochgelegene waldfreie Flächen, die durch frühere Beweidung entstanden sind. Borstgrasrasen und blumenreiche Wiesen sowie knorrige, oft viele Jahrhunderte alte Bäume entfalten einen ganz eigenen Reiz und bieten strukturreiche Lebensräume für zahlreiche zum Teil sehr seltene Insekten-. Vogel-, Reptilien- und Fledermausarten.

Gewässer

Ein dichtes Netz von Fließgewässern mit einer Länge von gut 760 Kilometern durchzieht den Nationalpark. Die Bäche sind kühl, sauerstoffreich und nährstoffarm. Daneben ist der Rachelsee, ein einstiger Gletschersee, der einzige natürliche See im Nationalpark. Komplettiert werden die Gewässer von historischen Klausen, früher von Menschen zur Holztrift angelegte künstliche Seen.

Blockfelder

Die scheinbar lebensfeindlichen Blockfelder, wie auf dem Lusen, sind ein Eldorado für Flechten und Laufkäfer – viele von ihnen echte Eiszeitrelikte. Insbesondere die gelbgrüne Landkartenflechte ist kaum zu übersehen – sie überzieht die Granitblöcke flächig mit ihrer charakteristischen Musterung. Eingestreut ragen Inseln aus Latschen und Zwergsträuchern aus den Felsblöcken hervor.

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