Grenzüberschreitendes Moorprojekt erfolgreich beendet

Abschlusskonferenz von "Life for Mires" - 2183 Hektar Feuchtgebiete und 35 Kilometer Fließgewässer renaturiert

Pressemitteilung Nr. 122/2024

Datum: 04.12.2024

Mit den Ergebnissen des Projektes „Life for Mires“ waren alle Beteiligten bei der Abschlusskonferenz mehr als zufrieden. (Foto: Štěphán Rosenkranz/Nationalpark Šumava)

Mit den Ergebnissen des Projektes „Life for Mires“ waren alle Beteiligten bei der Abschlusskonferenz mehr als zufrieden. (Foto: Štěphán Rosenkranz/Nationalpark Šumava)

Volary. Verlorenes Wasser in die Landschaft zurückbringen – das war das Ziel des Projektes „Life for Mires“, an dem die Nationalparke Šumava und Bayerischer Wald, der Bund Naturschutz in Bayern sowie die Südbömische Universität Budweis beteiligt waren. In den vergangenen sechs Jahren konnten auf tschechischer Seite 2183 Hektar Feuchtgebiete, 35 Kilometer Fließgewässer und 212 Kilometer Entwässerungsgräben renaturiert werden. Ein großer Erfolg, der nun bei einer Abschlusskonferenz in Volary gewürdigt wurde.

„Das Projekt ist entstanden, weil wir auf den Klimawandel reagieren wollten“, sagte Lukáš Linhart, im Nationalpark Šumava zuständig für das Projekt. „Wir sind überzeugt, dass unsere Maßnahmen Wirkungen zeigen.“ Neben Renaturierungsmaßnahmen war es allen Projektbeteiligten ein großes Anliegen, die Öffentlichkeit bei Umweltbildungsprogrammen, Führungen und Exkursionen für das Thema Moore zu sensibilisieren. Bei über 400 Veranstaltungen konnten über 11.000 Menschen angesprochen werden. Neben diesem Erfolg war der fachliche Austausch aller Beteiligter von großem Wert, so Linhart, der sich beim Tschechischen Umweltministerium, beim Bayerischen Naturschutzfonds und bei der EU für die Bereitstellung der finanziellen Mittel bedankte.

Bisher größtes Projekt im Nationalpark Šumava

Pavel Hubený, Leiter des Nationalparks Šumava, erklärte, das „Life for Mires“-Projekt sei eines der größten, das der Nationalpark je durchgeführt habe. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, so viel Wasser in die Landschaft zurückzubringen“, sagte Hubený und dankte dem Nationalpark Bayerischer Wald für die Unterstützung. Zurücklehnen dürfe man sich nun nicht. „Ein Anfang ist gemacht, aber wir müssen weiterarbeiten und ähnliche Projekte auf den Weg bringen.“

„Eine Landschaft ohne Feuchtgebiete ist eine Landschaft ohne Wasser“, zitierte Ursula Schuster, Leiterin des Nationalparks Bayerischer Wald, das Motto des Projektes in ihrem Grußwort. Daher freue es sie sehr, dass das Projekt „Life for Mires“ nun mit einem so überwältigenden Erfolg abgeschlossen werden konnte. „Der Nationalparkverwaltung ist es ein großes Anliegen, grenzüberschreitende Projekte auf den Weg zu bringen und zu unterstützen.“ Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalparks Bayerischer Wald waren im Rahmen des Projekts in erster Linie bei der Öffentlichkeitsarbeit und beim Monitoring eingebunden. „Ich gratuliere dem Nationalpark Šumava als dem Hauptplayer sowie allen Beteiligten herzlich zu diesem Erfolg."

Natur des Böhmerwaldes eine Perle am grünen Band Europa

Bei dem Projekt konnten vier Kernthemen miteinander verbunden werden, sagte Ulrike Lorenz, Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds, und zwar Natura 2000, Moorschutz, Biotopverbund sowie Biodiversität. „Grenzüberschreitende Projekte sind von großer Bedeutung, unsere beiden Nationalparke sind hier Vorreiter.“ Auch bei „Life for Mires“ wurde dies wieder ersichtlich und habe zusammen mit dem Bund Naturschutz hervorragend funktioniert.

Vom Bund Naturschutz war der Vorsitzende Richard Mergner mit einer Videobotschaft zugeschaltet. „Die sehr wertvolle Natur des Böhmerwaldes gehört zu den Perlen entlang des grünen Bandes Europa.“ Die dortige Natur sei ein wichtiger Baustein für das Natura 2000 Netzwerk. „In den vergangenen sechs Jahren konnten wir dies gemeinsam weiter stärken.“ Im Rahmen des „Life for Mires“ Projektes konnten auch auf bayerischer Seite, und zwar in den Gemeinden Haidmühle und Philippsreut, 18 Hektar siedlungsnahe Flächen renaturiert werden. Welche Maßnahmen im Bereich Bischofsreut stattgefunden haben, berichtete im Anschluss Martin Zellner, Vorstand des Fördervereins zum Erhalt der Kulturlandschaft der Bischofsreuter Waldhufen.

Zahlreiche Fakten rund um das Projekt gab es im Rahmen der Abschlusskonferenz von Dr. Ivana Bufková, der Projektleitung. Hana Šantrůčková von der Südbömischen Universität in Budweis bedankte sich für die gewinnbringende Kooperation und Josef Zollpriester vom Tschechischen Umweltministerium freute sich sehr, dass diese große Aufgabe und Herausforderung gelungen ist.

Bildunterschrift:
Mit den Ergebnissen des Projektes „Life for Mires“ waren alle Beteiligten bei der Abschlusskonferenz mehr als zufrieden. (Foto: Štěphán Rosenkranz/Nationalpark Šumava)


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