Von Borkenkäfermanagement bis Amphibienschutz

Tobias Friedmann zieht als neuer Leiter der Dienststelle Riedlhütte eine erste Bilanz

Pressemitteilung Nr. 74/2023

Datum: 06.10.2023

Tobias Friedmann mit seinen beiden Hunden Hugo und Leska. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Tobias Friedmann mit seinen beiden Hunden Hugo und Leska. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Klingenbrunn. Bereits seit Januar hat die Nationalparkdienststelle Riedlhütte einen neuen Leiter, und zwar Tobias Friedmann. Der 36-Jährige hat die Nachfolge von Werner Kaatz angetreten, der Ende 2022 in Ruhestand gegangen ist. Nach einem halben Jahr, in dem in erster Linie der Borkenkäfer in der Managementzone des Schutzgebietes den Takt vorgegeben hat, zieht Friedmann nun eine erste positive Bilanz. 

„Die Arbeit im Nationalpark ist vielfältiger, als es bei meinen bisherigen beruflichen Stationen der Fall war“, sagt der dreifache Familienvater. „Und das macht mir wahnsinnigen Spaß.“ Nach seinem Studium der Forstwissenschaften an der Technischen Universität München war der gebürtige Chiemgauer selbständig, war in der Schutzwaldsanierung tätig und zu guter Letzt bei den Bayerischen Staatsforsten angestellt. „Die vergangenen vier Jahre war ich Revierleiter am Forstbetrieb Ebrach der Bayerischen Staatsforsten.“  

Beim Borkenkäfer-Management das Beste für die Natur herausholen

Im Nationalpark kann er nun in vielfältiger Weise seine bisherigen Erfahrungen im Waldmanagement aber auch im Naturschutz anwenden. Dies fängt bereits beim Borkenkäfer-Management an. An erster Stelle stehe natürlich, die Ausbreitung des Buchdruckers auf die benachbarten Privatwälder zu verhindern. „Aber wir wollen dabei auch noch das Beste für die Natur herausholen.“ So kommen beispielsweise Debarking-Harvester zum Einsatz, die Bäume fällen und entrinden, so dass die Stämme als Totholz und damit als wertvoller Lebensraum im Wald verbleiben können. Darüber hinaus hat Friedmann direkt vor seinem Büro in Klingenbrunn-Bahnhof bereits ein erstes Naturschutzprojekt umgesetzt. Die dortigen drei Teiche, die von Fröschen, Kröten und Molchen gerne als Laichgewässer genutzt werden, sind in den vergangenen Jahren immer stärker zugewachsen. Deshalb wurden die Tümpel auf zwei Dritteln ihrer Fläche vom Bewuchs befreit, am Gewässer- und Waldrand liegen nun Baumstämme und Äste, die als Lebensraum für Kreuzotter und Waldeidechse dienen. „So konnten wir den gesamten Bereich nicht nur für Amphibien, sondern auch für Reptilien attraktiv gestalten.“ 

Aber auch die Kooperation mit den anderen Sachgebieten hat es Tobias Friedmann angetan. „Ich arbeite viel mit unseren Wissenschaftlern zusammen, deren Forschungsflächen bei mir im Revier liegen.“ Die Meinung des 36-Jährigen ist auch gefragt, wenn es um Maßnahmen zur Besucherlenkung geht, beispielsweise, wenn Wege gesperrt und umgeleitet werden müssen oder neue Wegweiser sowie Infotafeln aufgestellt werden. Letztendlich redet er auch mit, wenn Veränderungen bei baulichen Anlagen in seinem Zuständigkeitsbereich notwendig sind. Das Waldspielgelände und der Seelensteig liegen ebenfalls in seinem Revier. Gerade ist Tobias Friedmann an einem Projekt beteiligt, bei dem Daten aus dem Borkenkäfermanagement zeitnah digitalisiert und so für alle Kolleginnen und Kollegen auf kürzestem Weg zur Verfügung stehen sollen. „Ich bin hier im Nationalpark sehr umfassend tätig – und das begeistert mich jeden Tag aufs Neue.“

Bildunterschrift:
Tobias Friedmann mit seinen beiden Hunden Hugo und Leska. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)


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