Forschungsprojekt

Förderung der kollaborativen Forschung zu Luchsen und Wildkatzen

Motivation:

Unser Projekt widmet sich der Förderung von Forschung und Schutzmaßnahmen für Wildkatzen und Luchse in Europa. Diese beiden Arten sind gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft als im gemeinschaftlichen Interesse und als "streng geschützt" eingestuft. Um diese Arten effektiv schützen zu schützen können, ist ein tiefergehendes Verständnis ihrer Ökologie, Verbreitung, Populationsdynamik und Bedrohungen als Grundlage für umfassende Schutzmaßkonzepte notwendig. Während für Luchse bereits umfangreiche Informationen vorliegen, bleibt unser Wissen über Wildkatzen unvollständig. Kollaborative und interdisziplinäre Bemühungen sind für dieses Projekt unerlässlich, da Schutzkonzepte große Gebiete umfassen müssen die weite ökologische und Störungsgradienten umfassen.

Im Jahr 2018 wurde EUROLYNX und EUROWILDCAT als Basisinitiativen ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit zwischen Forschungsgruppen zu fördern. Das Ziel der Initiativen ist es, die Forschung zur Naturschutzökologie von Luchsen und Wildkatzen in ihrem gesamten europäischen Verbreitungsgebiet voranzutreiben. Diese Initiativen erleichtern die Koordination zwischen Forschungsteams und behandeln Fragen, die für das Management und den Schutz der Arten von entscheidender Bedeutung sind.

Projektziele und -methoden:

Pflege und Erweiterung der Datenbanken

Unser Projekt konzentriert sich auf die Aufrechterhaltung und Erweiterung von Datenbanken, die für die Forschung und den Naturschutz von entscheidender Bedeutung sind. Vorhandene Daten werden integriert, und neue Daten, die kontinuierlich von Forschungsgruppen gesammelt werden hinzugefügt. Die Erweiterung umfasst genetische Daten, um Hybridisierungsprobleme bei Wildkatzen und den Verlust genetischer Vielfalt bei Luchsen zu behandeln, sowie Daten zu Wildtierkrankheiten, vor allem bei Hauskatzen. Speziell geschulte Datenkuratoren gewährleisten die Datenqualität und unterstützen das Projektmanagement und die Kommunikation.

Workshops

Als Teil des Projekts veranstalten wir Workshops, die allen Netzwerkmitgliedern offenstehen. Diese Workshops werden von jeweils 40 bis 80 Teilnehmer besucht und dauern 2 bis 3 Tage. Sie umfassen wissenschaftliche Präsentationen und Arbeitsgruppentreffen, die die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch fördern.

Modellierung von Management-Szenarien

Unser Projekt verwendet räumlich explizite Individuen basierte Modelle, um potenzielle Entwicklungen in Luchspopulationen zu untersuchen. Diese Modelle berücksichtigen Umwelteinflüsse und Interaktionen auf individueller Ebene in realen oder künstlichen Landschaften. Dazu haben wir ein Modell entwickelt, um die Ausbreitung und Überlebensfähigkeit von Luchsen in Deutschland zu untersuchen, unter Verwendung kartografischer Grundlagen und empirischer Daten. Schlüsselfragen die wir angehen, umfassen die genetische Entwicklung der zentraleuropäischen Luchspopulationen, die Wirksamkeit des Austauschs von Luchsindividuen zwischen den Populationen für die genetische Gesundheit der Populationen, die Verbesserung der Konnektivität und die Identifizierung optimaler Gebiete für Wiederansiedlungsprojekte.

Finanzierung:

  • Bauer Stiftung

Ansprechpartner:

Joe Premier
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Joe.Premier@npv-bw.bayern.de

Prof. Dr. Marco Heurich
Sachgebietsleiter
Marco.Heurich@npv-bw.bayern.de

Kooperationspartner:

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