Bayerischer Wald
Aufgaben und Ziele
Der Nationalpark Bayerischer Wald hat die Aufgabe, eine für Mitteleuropa charakteristische, weitgehend bewaldete Mittelgebirgslandschaft mir ihren natürlichen und naturnahen Ökosystemen als nationales Naturerbe für jetzige und künftige Generationen zu schützen. Das Wirken der natürlichen Umweltkräfte und die ungestörte Dynamik der Lebensgemeinschaft soll gewährleistet werden. Neben dem Naturschutz als übergeordnetes Ziel, soll das Großschutzgebiet auch der naturkundlichen Bildung, der wissenschaftlichen Erkenntnis, dem Naturerleben sowie der Strukturförderung der Region dienen.
Grundlage für die Arbeit der Nationalparkverwaltung sind das Bundesnaturschutzgesetz, das Bayerische Naturschutzgesetz und die Nationalparkverordnung. Die Detailfragen sind im Nationalparkplan festgeschrieben.
Die Ziele des Nationalparks Bayerischer Wald
Naturschutz
An oberster Stelle der Zielsetzung des Nationalparks steht der Erhalt der Naturlandschaft. Dazu gehört, dass sich der Wald im Großschutzgebiet nach seinen ureigenen Gesetzen – ohne menschlichen Einfluss – entwickeln kann. Der Anteil der Flächen, auf denen keinerlei Management mehr durchgeführt wird, liegt bei 75 Prozent. Zur Zielsetzung gehört auch, gefährdete Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zu bewahren, ausgestorbene Arten wiederanzusiedeln, wertvolle Biotope wie Moore, Fließgewässer oder Schachten zu bewahren oder wiederherzustellen, Kulturdenkmäler zu erhalten sowie die Schutzvorschriften zu überwachen. Darüber hinaus soll ein sozialverträglicher Abbau bestehender Nutzungen gewährleistet werden.
Bildungs-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Fokus der Kommunikation des Nationalparks steht die Vermittlung der Bedeutung großflächiger Schutzgebiete – insbesondere in Bezug auf den Schutz natürlicher Abläufe. Dazu gehört, dass der Nationalpark auf naturverträgliche Weise für Bildungszwecke erschlossen ist. Bildungs- und Informationsinhalte sollen nicht nur in der freien Natur, sondern auch in Besuchereinrichtungen vermittelt werden. Im Fokus steht dabei die Umweltbildung. Außerdem soll die Akzeptanz des Nationalparks bei der örtlichen Bevölkerung gefördert werden. Dazu gehört eine transparente Medien- und Öffentlichkeitsarbeit.
Forschung
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein einmaliger Lernort für den weltweiten Waldnaturschutz. Daher genießt die Forschung einen hohen Stellenwert. Neben der Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen zur Umsetzung der Nationalparkziele und der Effizienzkontrolle des Nationalparkmanagements wird unter anderem untersucht, wie sich der Wald und seine Lebensgemeinschaften ohne lenkende Eingriffe des Menschen entwickeln oder welche Wirkungen anthropogene Einflüsse auf die Natur haben. Daneben stehen das soziökonomische und das sozioökologische Wirkungsgefüge unter Beobachtung. Alle Forschungsergebnisse sollen möglichst für die Bereiche Naturschutz, Wissenschaft, forstliche Praxis sowie Bildungs- und Öffentlichkeit aufgearbeitet werden.
Erholung
Die einzigartige Landschaft des Nationalparks soll für naturverträgliche Formen der Erholung und des Naturerlebens zugänglich gemacht werden, dazu zählt etwa das vorbildlich markierte Wegenetz für Wanderer und Radfahrer. Ein besonderer Fokus liegt auf der Erlebbarkeit von Wildnis. Ebenso sollen attraktive Besuchereinrichtungen für die naturkundliche Bildung stets auf dem Stand der Zeit gehalten werden und eine moderne Besucherlenkung gewährleistet werden. Wichtig ist zudem die Betreuung der Nationalparkbesucher, etwa durch die Mitarbeiter der Nationalparkwacht. Das Nationalparkangebot soll zudem mit den Besuchereinrichtungen im Vorfeld sowie im Nationalpark Šumava abgestimmt sein.
Integration des Nationalparks in die Region
Der Nationalpark soll die ökologischen, kulturellen und wirtschaftlichen Strukturen des Nationalparkvorfelds fördern, vor allem in touristischen Bereichen. Unterstützt werden sollen auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit Tschechien sowie die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs in der Region. Daneben hat der Schutz an den Nationalpark angrenzender Wälder eine sehr hohe Priorität, so wird in den Randzonen des Nationalparks etwa ein effektives Borkenkäfermanagement durchgeführt.
Ausführlich werden die Aufgaben und Ziele der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald im Hauptband des Nationalparkplans erläutert.
Nationalparkplan - Broschüren
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Kontakt
Nationalparkladen Haus zur Wildnis
Ludwigsthal, 94227 Lindberg
09922 5002-113
hzw@npv-bw.bayern.de
Weiterführende Informationen
- Nationalparkverordnung
- Verordnung zur Änderung der Verordnung über den Nationalpark Bayerischer Wald vom 23.6.2022
- Nationalparkverordnung in tschechischer Sprache
- Verordnung über die Einschränkung des Betretungsrechts
- Amtsblatt Regierung von Niederbayern Nr. 20 vom 18.12.2020
- Geschäftsordnung Kommunaler Nationalparkausschuss
- Bayerisches Naturschutzgesetz
- Deutsches Naturschutzgesetz
Deutsch-Tschechische Abkommen
- Memorandum deutsch August 1999
- Ergänzung Memorandum Dezember 2005
- Memorandum deutsch Juli 2009
- Niederschrift deutsch März 2009
- Memorandum Borkenkäfermanagement Mai 2010 deutsch/tschechisch
- Karte zum Memorandum Borkenkäfermanagement Mai 2010
- Richtlinien Memorandum
- Memorandum tschechisch August 1999
- Memorandum tschechisch Juli 2009
- Niederschrift tschechisch März 2009