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Bayerische Wildkameras knipsen in Albanien

Unterstützung für zwei albanische Nationalparks beim Aufbau eines Wildtiermonitorings

Eintrag Nr. 16/2023
Datum:


Bei der Auswertung der Fotodaten erhielten die Mitarbeiter in Albanien tatkräftige Unterstützung aus dem Nationalpark Bayerischer Wald. (Foto: NP Prespa)
Bei der Auswertung der Fotodaten erhielten die Mitarbeiter in Albanien tatkräftige Unterstützung aus dem Nationalpark Bayerischer Wald. (Foto: NP Prespa)

Verschiedenste Tierarten konnten von den Fotofallen, die im Nationalpark Prespa aufgestellt wurden, erfasst werden.
Verschiedenste Tierarten konnten von den Fotofallen, die im Nationalpark Prespa aufgestellt wurden, erfasst werden.

Prespa/Shebenik. Wissen wird erst richtig wertvoll, wenn man es auch an andere weitergibt. Nach dieser Maxime handelt der Nationalpark Bayerischer Wald. Zwei Nationalparks in Albanien erhalten gerade Unterstützung beim Aufbau eines Wildtiermonitorings.

Es ist eine Art Gebrauchsanleitung, die Dr. Christian Fiderer zusammenstellt. Er betreut die Projekte in den albanischen Nationalparks Prespa und Shebenik und weiß, wie wichtig ein ordentlicher Leitfaden für solche Maßnahmen ist. „In den beiden Nationalparks sind schon immer mal wieder Wildkameras installiert worden – aber das geschah eher zufällig.“ Welche und vor allem wie viele Wildtiere in den dortigen Schutzgebieten unterwegs sind, konnte nie richtig überprüft werden. Mit dem System der bayerischen Kollegen kann nun ein – wie Fiderer es nennt – standardisiertes Monitoring durchgeführt werden. „Nur wenn bestimmte Regeln eingehalten werden, erhalte ich auch vergleichbare und verwertbare Daten.“

Die Fotofallen müssen 50 Zentimeter über dem Boden angebracht werden und nach Norden ausgerichtet sein. Die Verteilung der 70 Kameras auf der Fläche ist über ein Raster genau geregelt. Und dann gilt es, die Technik in Stand zu halten. Batterien und SD-Karten müssen regelmäßig ausgetauscht werden. „Es ist jede Menge Arbeit, wenn man so ein Monitoring auf die Beine stellt“, weiß Fiderer. „Vor allem dann, wenn Schutzgebiete personell wenig Kapazitäten haben, so wie es in Albanien der Fall ist.“  Doch auch hier greift der Nationalpark den Kollegen im Ausland unter die Arme. „Wir liefern nicht nur die Kameras und das Wissen, sondern unterstützen auch personell durch Masterstudenten, die vor Ort mitarbeiten.“

Finanzielle Unterstützung in Form von 3,5 Millionen Euro gibt es für die Zusammenarbeit in Naturschutz und Regionalentwicklung in Prespa von der KfW-Bank, der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Erste Ansprechpartnerin ist hier Constanze Schaaff. Die Kooperation ist ihrer Meinung nach unglaublich wertvoll für Albanien. „Der Nationalpark Bayerischer Wald hat ein hohes Ansehen in der Welt und natürlich viel mehr Möglichkeiten als Prespa oder Shebenik.“ Die Schutzgebiets-Mitarbeiter in Albanien könnten es sich oft nicht vorstellen, dass ihr Nationalpark bayerische Standards erreichen kann. Mit der Zusammenarbeit beim Wildtiermonitoring ist ein erster Schritt getan.

Im Nationalpark Shebenik ist das Projekt gerade erst angelaufen während es in Prespa bereits abgeschlossen ist. Hier können nun Daten ausgewertet und ein Zwischenbericht erstellt werden. Wichtig sei dies vor allem auch für die Verbissgutachten. 30 Kameras bleiben auch nach dem Ablauf des Projektes hängen. Denn direkt an einem Weg wurde vor kurzem erstmals ein Balkanluchs gesichtet – und das interessiert nicht nur die Forscher in Albanien, sondern auch die in Bayern.

Der Artikel ist in der Nationalpark-Zeitschrift „Unser wilder Wald“ – Ausgabe Winter 2023 erschienen. Die Gesamtausgabe gibt es auf der Homepage des Nationalparks Bayerischer Wald zum Download.

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