Sorry, there is no English translation for this page.

Tipps für den Nationalpark-Besuch im Winter

Wegegebot im Kerngebiet schützt bedrohte Tierarten wie das Auerhuhn

Eintrag Nr. 91/2020
Datum:


Auf markierten Wegen lässt sich die Natur des Nationalparks auch im Winter hautnah erleben. Foto: Gregor Wolf
Auf markierten Wegen lässt sich die Natur des Nationalparks auch im Winter hautnah erleben. Foto: Gregor Wolf

Der Winter ist vor allem für die Tierwelt eine herausfordernde Zeit. Damit Luchs & Co. genügend störungsfreie Rückzugsräume finden, müssen Wanderer im Kerngebiet auf den markierten Wegen blieben. Foto: Sascha Rösner
Der Winter ist vor allem für die Tierwelt eine herausfordernde Zeit. Damit Luchs & Co. genügend störungsfreie Rückzugsräume finden, müssen Wanderer im Kerngebiet auf den markierten Wegen blieben. Foto: Sascha Rösner

Diese Schilder weisen ab der Wintersaison 2020/21 auf das strikte Wegegebot im Kerngebiet hin. Markierte Wege dürfen hier - unter anderem zum Schutz der Auerhühner - nicht verlassen werden. Grafik: Bärbel Sagmeister/Bild: Rainer Simonis
Diese Schilder weisen ab der Wintersaison 2020/21 auf das strikte Wegegebot im Kerngebiet hin. Markierte Wege dürfen hier - unter anderem zum Schutz der Auerhühner - nicht verlassen werden. Grafik: Bärbel Sagmeister/Bild: Rainer Simonis

Im Kerngebiet dürfen aktuell nur ausdrücklich ausgeschilderte Wege benutzt werden. Tiersymbole auf gelbem Grund kennzeichnen Rundwege, Pflanzensymbole auf weißem Grund geben auf Streckenwegen Orientierung. Daneben gibt es Sondersymbole wie den Goldsteig oder den Europäischen Fernwanderweg E6 ("grünes Dreieck"). Foto: Gregor Wolf
Im Kerngebiet dürfen aktuell nur ausdrücklich ausgeschilderte Wege benutzt werden. Tiersymbole auf gelbem Grund kennzeichnen Rundwege, Pflanzensymbole auf weißem Grund geben auf Streckenwegen Orientierung. Daneben gibt es Sondersymbole wie den Goldsteig oder den Europäischen Fernwanderweg E6 ("grünes Dreieck"). Foto: Gregor Wolf

Grafenau. Glitzernde Eiskristalle, klare Luft und schneebedeckte Berggipfel locken im Winter tausende Besucher in den Nationalpark Bayerischer Wald. Um die störungsempfindliche Natur des Schutzgebiets in dieser Zeit nicht zu schädigen, gilt es ein paar Regeln zu beachten. Mit diesen sechsTipps kommen Sie perfekt durch die kalte Jahreszeit:

1) Auf den markierten Wegen bleiben!

Die wohl wichtigste Regel ist das Beachten des strikten Wegegebots im Nationalpark-Kerngebiet. Das Gebot besagt, dass von Mitte November bis Mitte Juli im Kerngebiet nur markierte Wege benutzt werden dürfen. Sprich: Nur Pfade, die mit offiziellen Piktogrammen des Nationalparks gekennzeichnet sind, dürfen benutzt werden.

Stichwort Auerhuhn - Darum muss ich mich an diese Regel halten:

Das Wegegebot schützt vor allem sensible Tier- und Pflanzenarten - allen voran das bedrohte Auerhuhn. Während der harten Wintermonate können die typischen Waldvögel ihren Energiehaushalt nur mit kargen Fichtennadeln auf dem lebensnotwendigen Niveau halten. Jede Flucht vor querfeldeingehenden Wanderern kann den Tod der Tiere bedeuten. Was vielen Nationalparkbesuchern nicht klar ist: Auch nach dem Winter erleben die Vögel noch eine störungssensible Phase. Im Frühling werden die Küken großgezogen, die sich am Anfang noch nicht selbst wärmen können. Eine vor Wanderern flüchtende Henne unterzeichnet oftmals unfreiwillig das Todesurteil ihres Nachwuchses. Daher gilt die Einschränkung des Betretungsrechtes jährlich bis einschließlich 14. Juli.

Stichwort Wege - So sind offizielle Strecken markiert:

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Kategorien von Wegen. Auf Rundwegen, die durch ein Tiersymbol auf gelbem Untergrund gekennzeichnet sind, kommen Sie stets zurück zum Ausgangspunkt. Streckenwege, gekennzeichnet durch Pflanzensymbole auf weißem Untergrund, führen von A nach B. Darüber hinaus gibt es noch einige Fernwanderwege, zum Beispiel den zertifizierten Qualitätswanderweg Goldsteig oder den Europäischen Fernwanderweg E6, mit Spezialsymbolen. All diese offiziell ausgeschilderten Strecken dürfen in der Regel auch im Winter begangen werden. Ausnahmen davon sind im Online-Wegeservice aufgeführt sowie vor Ort beschildert.

Video zum Thema: Ranger Lothar Mies erklärt die wichtige Schutzbestimmung auf dem YouTube-Kanal des Nationalparks im Video.

Touren-Tipps: Legale Tipps für spannende Winter-Ausflüge im Nationalpark Bayerischer Wald haben wir in unseren Touren-Tipps gesammelt.

2) Rücksicht auf andere nehmen!

Gerade im Winter sind verschiedene Nutzergruppen im Schutzgebiet unterwegs: Schneeschuhgeher, Winterwanderer, Langläufer oder Tourenskiläufer. Damit das Miteinander gut funktioniert, müssen alle aufeinander Rücksicht nehmen. Bitte nehmen Sie sich diese Bitte zu Herzen! Das heißt zum Beispiel, dass abwärts fahrende Skitourenfahrer in angemessenem Tempo unterwegs sein müssen, um jederzeit auf entgegenkommende Wanderer reagieren zu können. Anderseits sollten Wanderer nicht in die gespurten Loipen treten, um die Sturzgefahr der Langläufer nicht zu erhöhen.

3) Keinen Müll zurücklassen!

Dieses Gebot gilt natürlich das ganze Jahr über - im Winter ist es aber besonders wichtig, keinen Müll zurückzulassen. Warum? Schnee und Eis verdecken oft gefährliche Gegenstände wie Glasflaschen und Co. - ein nochmals erhöhtes Verletzungsrisiko.

Ein Wort zum Hundekot: Hunde können ihre Notdurft abseits der Wege gern im Nationalpark verrichten. Diese kann dann dort einfach liegen gelassen werden. Sollte der Vierbeiner sein Geschäft auf den Weg erledigen, so sorgen Sie bitte dafür, dass dies abseits des Weges befördert wird oder nehmen Sie es in einem Hundekotbeutel mit und entsorgen es daheim. Im Nationalpark gibt es mit Ausnahme der aktuell aufgrund der Corona-Pandemie gesperrten Tier-Freigelände keine Möglichkeiten zur Entsorgung von Hundekotbeuteln!

4) Lärm vermeiden!

Auch dies sollte das ganze Jahr über selbstverständlich sein, ist im Winter allerdings besonders wichtig. Bitte bewegen Sie sich mit der gebotenen Ruhe in der Natur. Das laute Abspielen von Musik oder generelles Lärmen führt zu einer erhöhten Störung der Tierwelt. Auch Luchs, Rothirsch und Co. haben ein Recht auf ein bisschen Stille im Wald.

5) Auf die Ausrüstung achten!

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Mittelgebirge, in dessen Hochlagen eine Schneehöhe von zwei Metern keine Seltenheit ist. Zudem schlägt das Wetter oft sehr schnell um. Daher muss unbedingt auf eine passende Ausrüstung geachtet werden! Im Rucksack dürfen folgende Dinge bei jeder Touren nicht fehlen: (digitale) Karte, Getränke, vollständig aufgeladenes Mobiltelefon, Erste-Hilfe-Set, ausreichend warme Schlechtwetterkleidung und eine Stirnlampe. Viele der nicht so häufig frequentierten markierten Wege sind bei entsprechender Witterung nur mit Schneeschuhen oder Tourenski passierbar. Dasselbe gilt für das komplette Wegenetz, wenn kurz vor der Wanderung viel Neuschnee gefallen ist. Vorab einen Blick auf den Wetterbericht zu werfen, schadet ebenfalls nicht. Linktipp dazu: In Kooperation mit der MeteoGroup gibt's auf der Nationalpark-Homepage eine Vorhersage der Wetterstation am Großen Falkenstein.

6) Das Tageslicht ausnutzen!

Versuchen Sie bitte für ihre Ausflüge im Nationalpark Bayersicher Wald nur die hellen Stunden des Tages zu nutzen, um der Natur genügend nächtliche Ruhe zu gönnen. Prinzipiell ist es zwar erlaubt, das markierte Wanderwegenetz rund um die Uhr zu nutzen, die Störung der Tierwelt in den Nachtstunden hat jedoch gerade im Winter starke negative Einflüsse. Werden empfindliche Tiere durch grelle Stirnlampen, laute Geräusche & Co. in kalten Nächten aufgeschreckt, erhöht das deren Stresslevel signifikant. Der durch die Flucht verursachte Energieverlust kann im Extremfall sogar zum Tod tierischer Waldbewohner führen.   

 

Danke dafür, dass Sie mithelfen, unsere bezaubernde Winter-Landschaft in ihrer naturbelassenen Schönheit zu erhalten!

 

Zum Seitenanfang scrollen nach oben