Bemerkenswerte Zwischenlösungen
Drei Sonderausstellungen im Haus zur Wildnis versüßen das Warten auf die neue Dauerschau.
Eintrag Nr. 2/2019
Datum: 03.01.2019
Ludwigsthal. Verdutzt mag sich so mancher Gast im Haus zur Wildnis dieser Tage die Augen reiben: Die etablierte Dauerausstellung im Untergeschoß der Ludwigsthaler Besuchereinrichtung ist abgebaut – und an ihrer Stelle eine Sonderschau über Moore montiert. „Derzeit wird am Konzept für eine neue Dauerausstellung gearbeitet“, verrät Reinhold Weinberger, technischer Leiter des Hauses zur Wildnis: „Sie wird zum 50. Jubiläum unseres Nationalparks 2020 eröffnet.“ Bis es so weit ist, werden auf der Fläche zwischen Kinosaal und Wurzelgang drei große Sonderausstellungen präsentiert:
Den Anfang macht die Exposition „Faszination Moor“, eine Wanderausstellung des Bayerischen Landesamts für Umwelt, die in Kooperation mit dem Landratsamt Regen bis Ende Februar im Haus zur Wildnis zu sehen ist. Die Schau bietet die wichtigsten Informationen über die Klimawirksamkeit von Mooren. Sie erklärt unter anderem, was ein CO2-Äquivalent ist, worin der Unterschied zwischen einem Hoch- und einem Niedermoor besteht – und was man gemeinhin unter einer Stoffsenke versteht. Anhand von ausdrucksstarken Bildern, Grafiken und Videos könne der Besucher die Zusammenhänge von Mooren und ihrer umgebenden Landschaft entdecken und Verständnis für diese hochsensiblen Lebensräume entwickeln, verspricht Reinhold Weinberger.
Von Anfang März bis Ende Juni verführt „Grenzenlos Wild“, eine gemeinsame Wanderausstellung der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava, zum Eintauchen in eines der größten Wald-Naturschutzgebiete Mitteleuropas. „Die Schau zeigt den einzigartigen Artenreichtum der beiden Nachbar-Nationalparks“, erklärt Reinhold Weinberger. Dazu stellen Mitarbeiter und Ehrenamtliche mit Statements und eindrucksvollen Bildern ihren jeweiligen Themenbereich vor. Überdies vermittelt die Ausstellung die Bedeutung der Nationalparks als Wirtschaftsfaktor und Tourismusmotor.
Die Sonderausstellung „Klima Faktor Mensch“ erläutert ab Juli kommenden Jahres an etlichen zum Teil interaktiven Stationen die Folgen des Klimawandels und erklärt unter anderem, was Ernährung, Konsum, Energie und Mobilität damit zu tun haben. Mit Hilfe eines CO2-Rechners können sich die Ausstellungsbesucher ein klimaschonendes Frühstück zusammenstellen, sich Tipps zum bewussten Einkaufen holen oder einen Blick in ein Miniatur-Klimadorf der Zukunft wagen.
Mit Beendigung der Sonderschau im September 2019 wird der Zugang zum Untergeschoß des Hauses zur Wildnis teilweise versperrt. Dann wird dort die neue Dauerausstellung installiert.
Hinweis: Dieser Bericht stammt aus dem Nationalparkmagazin Unser Wilder Wald. Die komplette Ausgabe kann HIER als PDF-Dokument heruntergeladen werden.
Text: Alexandra von Poschinger