Grundschule Zwiesel baut Käfern ein Zuhause
In Zusammenarbeit mit dem Nationalpark wurde Totholzbeet angelegt
Eintrag Nr. 28/2023
Datum: 20.07.2023
Zwiesel. Die enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Nationalpark-Partner-Grundschule Zwiesel und dem Nationalpark Bayerischer Wald ist in einem tollen Projekt ersichtlich geworden. Zusammen mit den drei dritten Klassen ist im Außenbereich ein Totholz-Käferbeet angelegt worden, dieses wurde in einer kleinen Feierstunde präsentiert.
Das Projekt begann im Frühjahr mit Führungen für die dritten Klassen zum Thema Totholz rund ums Haus zur Wildnis. Dort lernten die Kinder, was Totholz ist und warum Totholz für viele Pflanzen, Tiere und Pilze so wichtig ist. Im nächsten Schritt wurden im Unterricht mit einer Klasse die Inhalte für eine Infotafel zur Totholz-Insel erarbeitet. Die Schüler schrieben Texte zum Totholz, erklärten zum Beispiel, wo man überall Totholz findet und machten Zeichnungen zu den Totholz-Arten. Aus den Texten und Zeichnungen gestaltete der Nationalpark eine Infotafel und setzte diese in der Schreinerei am Kreuzstraßl um.
Tafel informiert über das Thema Totholz
Parallel dazu wurde von einer anderen dritte Klasse gemeinsam mit dem städtischen Bauhof die Fläche an der Schule vorbereitet und das Gras ausgehoben. Mit Stämmen aus der Managementzone des Nationalparks hat man Ende Juni die Totholz-Insel angelegt. Kreuz und quer liegen und stehen hier nun Stämme von Buche, Fichte, Tanne, Bergahorn, Zitterpappel, Birke und Vogelbeere. Auch bei der Anlage der Insel waren wieder die Kinder einer dritten Klasse beteiligt.
Gewählt wurde ein idealer Platz an der Schule, an welchem auch ein öffentlicher Fußweg vorbeiführt. Die aufgestellte Tafel des Nationalparks informiert über das Projekt und die Totholz-Insel. Direkt angrenzend an die Totholz-Insel befindet sich eine Blühweide, die auch in diesem Jahr von der Schule im Rahmen des Projekts „Umweltschule“ angelegt wurde. Beides ergänzt sich ideal, meinte die Schulleiterin Corinna Lang: „Auf der einen Fläche finden die Insekten Nahrung und auf der anderen können sie wohnen.“ Der Zwieseler Bürgermeister Karl-Heinz Eppinger war sehr erfreut über dieses Projekt und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Thomas Michler, im Nationalpark zuständig für das Projekt Nationalpark-Partnerschulen, betonte, dass mit dieser Totholz-Insel die Philosophie des Nationalparks nun auch direkt an der Schule erlebbar ist. Die Totholz-Insel ist sozusagen eine kleine Erweiterung des Nationalparks nach Zwiesel.
Ein Forschungsplatz für Kinder ist entstanden
Das eigentliche Projekt beginnt nun: Die Klassen können über die nächsten Jahre das Totholz erkunden. Sie können mit allen Sinnen das Totholz erforschen, daran riechen, fühlen und schauen, wie es sich verändert, ob sie Tiere oder Spuren von Tieren finden. Sie können beobachten, welche Insekten im Totholz leben, wie sie es nutzen und wo sie genau leben. Wenn einzelnen Stämme zerfallen, sollen diese mit frischen Stämmen ersetzt werden, so dass die Insel für viele zukünftige Klassen eine Forschungsinsel bleibt.
Projektbeteiligte waren seitens der Schule die beiden Lehrerinnen Simone Urmann und Eva Vogl, verantwortlich an der Schule für das Projekt Nationalpark-Schule, die Schulleitung Corinna Lang sowie die Lehrkräfte und natürlich die Kinder der dritten Klassen, welche auch die Feierstunde mit dem Lied „Karl der Käfer“ umrahmten und eigene Texte zu Totholz vortrugen. Verantwortlich seitens des Nationalparks war Sabine Eisch, zuständig im Nationalpark für die Partnerschule Grundschule Zwiesel, sowie das Team aus dem Haus zur Wildnis und der Schreinerei des Betriebshofs Kreuzstraßl.
Bildunterschrift:
Foto 1: Das Totholzbeet bietet mit den kreuz und quer liegenden Stämmen Käfern und Insekten einen Lebensraum. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)
Foto 2: Die Kinder der dritten Klassen umrahmten die Feierstunde mit dem Lied "Karl der Käfer" und trugen Texte zum Thema Totholz vor.