Bayerischer Wald
Eine Oase für Biene, Hummel und Co
Mauther Grundschüler bauen mit Hilfe des Nationalparks Insektenhotel - Zahlreiche weitere Projekte zum Thema "Wald" und "Gewässer"
Pressemitteilung Nr. 37/2023
Zusammen mit der Nationalpark-Mitarbeiterin Nicole Graf-Kilger (l.) füllten die Kinder der Grundschule Mauth das Insektenhotel mit Zweigen und Schilf. (Foto: Grundschule Mauth)
Mauth. Seit Oktober vergangenem Jahres ist die Grundschule Mauth eine Nationalparkschule. Seitdem hat die Schulfamilie mit der Unterstützung der Nationalparkmitarbeiter zahlreiche Aktionen durchgeführt.
Los ging es bereits im November. Bei den Walderlebnistagen erhielt die dritte Klasse Einblicke in das Schutzgebiet. „In der Natur über die Natur lernen“ lautete das Motto bei einer Wanderung durch das Reschbachtal. Darüber hinaus wurden die Schülerinnen und Schüler drei Tage lang von der Waldführerin Claudia Melch begleitet und lernten den Wald im Nationalpark kennen. Ein weiteres Thema war der Biber. Die Kinder erfuhren, dass der Nager nicht nur die Kraft hat, mit seinen Dämmen Bäche anzustauen und damit Wiesen zu überfluten, sondern dass dies auch nützlich für das Ökosystem ist. Durch die Überflutungen entstehen neue Lebensräume für eine Vielzahl an Tierarten. Wie ein Förster den Wald sieht, das erklärte Helmut Kustermann, Förster im Nationalpark Bayerischer Wald, den Kindern bei einer Exkursion.
Blumenwiese und Hecke als Naturspeisekarte der Insekten
Auch die Jahrgangsstufen eins und zwei konnten im Mai mit einem Projekt viel über den Nationalpark sowie über die Artenvielfalt lernen. Die Mitarbeiter vom Hans-Eisenmann-Haus hatten für die Schule ein großes Insektenhotel angefertigt, das hinter dem Schulhaus auf einer von den Mitarbeitern der Gemeinde vorbereiteten Fläche aufgestellt wurde. Die Schülerinnen und Schüler konnten das neue Haus für Biene, Hummel und Co schließlich „möblieren“. Mit ihren Eltern hatten sie Füllmaterial wie Schilf, Zapfen oder Äste gesammelt.
Im Anschluss stand eine große Pflanzaktion auf dem Programm. Auf dem Schulgelände wurde mit der Unterstützung der Nationalpark-Mitarbeiterin Nicole Graf-Kilger eine Blumenwiese angelegt sowie eine Hecke gepflanzt. Die dazu nötigen Materialien, das Saatgut sowie die Sträucher - Heckenrose, Haselstrauch, Weißdorn, Schlehe und Traubenkirsche – erhielt die Schulfamilie vom Nationalpark. Nicole Graf-Kilger erklärte den Kindern dabei auch, welche Insekten das „Hotel“ als Gäste nutzen werden und welch köstliche Naturspeisekarte die Blüten der Sträucher bieten.
Bald wird auch der Mauther See unter die Lupe genommen
Rektorin Monika Holzmann freute sich sehr über die Projekte, die noch nicht zu Ende gebracht sind. Im Juli wird die vierte Klasse das Thema „Gewässer“ genau unter die Lupe nehmen und am Mauther See forschen. „Für die Kinder ist es ein besonderes Erlebnis, wenn Experten mit ihnen arbeiten“, so Monika Holzmann. „Für den Heimat- und Sachunterricht in allen Klassen ist das eine nachhaltige Aufwertung.“ Doch nicht nur im Unterricht spielt der Nationalpark an der Grundschule Mauth eine Rolle. Übers ganze Jahr verteilt haben sich die über 25 Schülerinnen und Schüler, die in der Offenen Ganztagsschule sind, in einer Arbeitsgruppe Nationalpark mit großem Interesse mit dem Thema „Unser Wald ist anders“ beschäftigt.
Nicole Graf-Kilger freut das Interesse der Grundschule Mauth am Schutzgebiet sehr. „Es ist schön, wenn die Schüler selbst tätig werden und Aktionen in der Natur gestalten. So lernen sie am besten, ihr Interesse wird geweckt und sie gehen dann mit offeneren Augen durch die Natur. Dadurch lernen sie auch den Nationalpark kennen und schätzen.“
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