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Jungstörche haben jetzt einen Fingerabdruck

Vögel tragen nun Ringe, damit sie jederzeit identifiziert werden können - Hilfe von LBV und Feuerwehr

Pressemitteilung Nr. 56/2017

Datum: 21.06.2017

Nach wenigen Minuten konnte Markus Schmidberger, der mit der Grafenauer Drehleiter zum Nest hochgefahren wurde, die Beringung beendet. Währenddessen lag eine Decke über den Vögeln, um sie zu beruhigen. (Foto: Thies Hinrichsen/Nationalpark Bayerischer Wald)

Nach wenigen Minuten konnte Markus Schmidberger, der mit der Grafenauer Drehleiter zum Nest hochgefahren wurde, die Beringung beendet. Währenddessen lag eine Decke über den Vögeln, um sie zu beruhigen. (Foto: Thies Hinrichsen/Nationalpark Bayerischer Wald)

Grafenau. Langsam wird der Storchnachwuchs auf dem Dach der Grafenauer Nationalparkverwaltung flügge. Doch bevor das passiert, haben die beiden Vögel am Dienstagabend noch ihren Fingerabdruck bekommen. Markus Schmidberger vom Chamer Landesbund für Vogelschutz (LBV) hat den Tieren mit Unterstützung der Grafenauer Feuerwehr Ringe an den Beinen befestigt, dank derer Seriennummern können die Jungstörche in Zukunft eindeutig identifiziert werden.

Nur wenige Minuten brauchte Schmidberger, um seine Arbeit zu erledigen. „Die jungen Vögel haben sich dabei ganz ruhig verhalten, so dass es überhaupt keine Probleme gab.“ Die erwachsenen Tiere waren sowieso gerade ausgeflogen. „Die kleinen schwarzen Ringe sind aus dem Kunststoff Teflon gefertigt, sind zudem speziell beschichtet“, erklärt der Experte. „So verfängt sich darin etwa kein Kot mehr, wie noch bei manchen Vorgängermodellen.“

Die Seriennummern lässt der Nationalpark nun bei der Vogelwarte Radolfszell registrieren, die ihre Informationen wiederum in ein weltweites Netz einspeist. „Wir hoffen in den nächsten Monaten dann zu erfahren, wo sich unsere Störche so rumtreiben“, sagt Umweltbildungsreferent Lukas Laux. „Vielleicht bekommen wir im Winter ja Nachrichten aus Südafrika.“

Erstmal sollte aber die Webcam unter www.nationalpark-bayerischer-wald.de weiter fleißig beobachtet werden, damit keinem entgeht, wann die jungen Tiere ihre ersten Flugversuche machen. Auch die Storchenpässe, von denen noch Exemplare in den Grafenauer Geschäften und bei der Touristinfo verfügbar sind, können langsam mit allen nötigen Infos gefüttert und abgegeben werden. Wer ein wichtiges Ereignis verpasst hat, kann im Webcam-Archiv die nötigen Antworten finden.  Alle Teilnehmer bekommen bei Abgabe der Antwortkarten einen hübschen Glas-Storch und einen Getränkegutschein, den sie an der Storchenbar beim Grafenauer Storchenfest am 22. Juni einlösen können.

Wer sich übrigens schon einmal gefragt hat, wo die Störche das Futter zur Aufzucht ihrer Jungen herbekommen: Fündig werden sie vor allem in feuchten und wasserreichen Gebieten, naturnahen Auenlandschaften sowie Niederungen im Umkreis ihres Brutplatzes. Dort finden sie genügend ihrer Leibspeisen, etwa Fische, Frösche, Würmer oder Insekten.  Und da kommt sogar der Biber ins Spiel – schließlich steht in der Natur alles in gegenseitiger Wechselwirkung. Denn durch die Arbeit des Bibers können die Weißstörche artenreiche Feuchtgebiet zur Nahrungssuche nutzen.

 

Bildunterschrift:

Nach wenigen Minuten konnte Markus Schmidberger, der mit der Grafenauer Drehleiter zum Nest hochgefahren wurde, die Beringung beendet. Währenddessen lag eine Decke über den Vögeln, um sie zu beruhigen. (Foto: Thies Hinrichsen/Nationalpark Bayerischer Wald)


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