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Eintauchen in die Geheimnisse der Buchenurwälder

Professor Jacob Heilmann-Clausen aus Dänemark stellt bei Waldnaturschutztagung des Nationalparks seine Pilzforschung vor

Pressemitteilung Nr. 1514/09

Datum: 20.04.2017

Jacob Heilmann-Clausen (Mitte) ist der wohl aktivste Waldnaturschützer in Dänemark. Vor allem Pilze in Buchenurwäldern kennt er wie seine Westentasche. (Foto: Universität Kopenhagen)

Jacob Heilmann-Clausen (Mitte) ist der wohl aktivste Waldnaturschützer in Dänemark. Vor allem Pilze in Buchenurwäldern kennt er wie seine Westentasche. (Foto: Universität Kopenhagen)

Neuschönau/Kopenhagen. Als „Beech Boy“ (Buchen-Junge) zählt er zu den renommiertesten Experten in Sachen Pilze und Naturschutz. Zusammen mit Kollegen in ganz Europa kartiert Jacob Heilmann-Clausen die Diversität in Buchenurwäldern.  Der Professor der Universität Kopenhagen in Dänemark ist einer der Hauptredner der internationalen Waldnaturschutztagung, die Ende April mit knapp 200 teilnehmenden Forschern im Hans-Eisenmann-Haus stattfindet.

„Schon als Kind haben mich Pilze fasziniert“, blickt der Mykologe zurück. „Als ich im Biologiestudium erfuhr, dass Pilze bei zahlreichen ökologischen Prozessen entscheidend sind, hat sich das noch verstärkt.“ Schließlich sei das gleichbedeutend mit einem immensen Forschungspotential. So hat der Däne die ersten europaweiten Pilz-Naturschutz-Projekte organisiert und dutzende Publikationen verfasst.

Besonders fasziniert hat Heilmann-Clausen, „dass Artenreichtum bei Pilzen und das Vorkommen von auf Totholz lebenden Rote-Liste-Arten weniger als bisher gedacht von der reinen Menge des Totholzes abhängig sind.“ So seien auch viele kleine Totholz-Inseln effektiv.

Trotzdem: In natürlichen Wäldern ist die Biodiversität immer noch am höchsten. „Leider haben wir davon in unseren gemäßigten Breiten nur noch winzige Reste“, stellt der Professor fest. Diese müsste man daher umso intensiver schützen. „Dafür müssen wir der Bevölkerung zeigen, wie gut unsere Wälder unter natürlichen Bedingungen funktionieren – trotz dem Einfluss von großen Pflanzenfressern, Insekten, Stürmen oder Bränden.“ Diese Störungen seien es schließlich, die abwechslungsreiche Lebensraum-Mosaike schaffen. „Im Gegensatz dazu können Kulturlandschaft und Wirtschaftsforste nur kleine Fragmente der Biodiversität unterstützten.“

 

Bildunterschrift:

Jacob Heilmann-Clausen (Mitte) ist der wohl aktivste Waldnaturschützer in Dänemark. Vor allem Pilze in Buchenurwäldern kennt er wie seine Westentasche. (Foto: Universität Kopenhagen)


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