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"Eine gute Schule fürs Leben"

Nationalpark Bayerischer Wald bildet neue Waldführer aus - Bis 31. Januar bewerben

Pressemitteilung Nr. 051/15

Datum: 30.12.2015

Sie wissen, wo’s im Nationalpark lang geht: die Waldführer (von links) Herbert Linsmeier, Anita Bernecker, Christina Frank, Josef Eichinger und Heidi Graf. Bild: NPV BW

Sie wissen, wo’s im Nationalpark lang geht: die Waldführer (von links) Herbert Linsmeier, Anita Bernecker, Christina Frank, Josef Eichinger und Heidi Graf. Bild: NPV BW

Den Nationalpark neu entdecken: die Waldführer (von links) Christina Frank, Herbert Linsmeier und Heidi Graf. Bild: NPV BW

Den Nationalpark neu entdecken: die Waldführer (von links) Christina Frank, Herbert Linsmeier und Heidi Graf. Bild: NPV BW

Herbert Linsmeier (74), seit elf Jahren Waldführer: „Ohne die Liebe zur Natur kann man kein Waldführer werden. Und ohne eine große Offenheit gegenüber anderen Menschen geht‘s auch nicht.“ Bild: NPV BW

Herbert Linsmeier (74), seit elf Jahren Waldführer: „Ohne die Liebe zur Natur kann man kein Waldführer werden. Und ohne eine große Offenheit gegenüber anderen Menschen geht‘s auch nicht.“ Bild: NPV BW

Josef Eichinger (58), seit drei Jahren Waldführer: „Das Schönste am Waldführer-Dasein ist, andere für diese wunderbare Natur begeistern zu können.“ Bild: NPV BW

Josef Eichinger (58), seit drei Jahren Waldführer: „Das Schönste am Waldführer-Dasein ist, andere für diese wunderbare Natur begeistern zu können.“ Bild: NPV BW

Anita Bernecker, seit zwölf Jahren Waldführerin: „Im Grunde lernt man als Waldführer vor allem eine Menge über sich selbst und die Natur vor der eigenen Haustür. Waldführer zu sein, ist eine gute Schule fürs Leben.“ Bild: NPV BW]

Anita Bernecker, seit zwölf Jahren Waldführerin: „Im Grunde lernt man als Waldführer vor allem eine Menge über sich selbst und die Natur vor der eigenen Haustür. Waldführer zu sein, ist eine gute Schule fürs Leben.“ Bild: NPV BW]

Christina Frank (33), seit fünf Jahren Waldführerin: „Als Waldführerin hab‘ ich die Natur noch mal ganz neu kennengelernt. Vor allem Kinder entdecken häufig Dinge, die mir bis dahin noch gar nicht aufgefallen sind.“ Bild: NPV BW

Christina Frank (33), seit fünf Jahren Waldführerin: „Als Waldführerin hab‘ ich die Natur noch mal ganz neu kennengelernt. Vor allem Kinder entdecken häufig Dinge, die mir bis dahin noch gar nicht aufgefallen sind.“ Bild: NPV BW

Heidi Graf (62), seit 13 Jahren Waldführerin: „Man sollte sich schon auf unterschiedlichste Menschen einlassen können und ab und an auch mal Improvisationstalent beweisen.“ Bild: NPV BW

Heidi Graf (62), seit 13 Jahren Waldführerin: „Man sollte sich schon auf unterschiedlichste Menschen einlassen können und ab und an auch mal Improvisationstalent beweisen.“ Bild: NPV BW

Links, stapf, rechts, stapf. Zwei braune Wanderschuhe graben sich in den frischen Pulverschnee auf dem Rundweg durchs Tierfreigelände am Nationalparkzentrum Lusen in Neuschönau. Unter einer verschneiten Tanne kommen sie plötzlich zum Stehen: „Hier geht’s lang“, schnauft die Frau unter dem violetten Filzhut ihren Verfolgern zu. Heidi Graf kennt die Wege vorbei an Elch, Bär, Wolf und Luchs wie keine Zweite. Schließlich ist die 62-Jährige schon seit 13 Jahren Waldführerin im Nationalpark Bayerischer Wald. Heute hat Graf ausnahmsweise vier ihrer Waldführer-Kolleginnen und -Kollegen ins Schlepptau genommen.

Alle Jahre wieder bildet die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald neue Waldführer aus, um den jährlich rund 1,3 Millionen Parkbesuchern die grenzenlose Waldnatur zwischen Falkenstein, Rachel und Lusen in Hunderten Führungen näher zu bringen. Die Bandbreite reicht von zweistündigen Touren auf dem Baumwipfelpfad in Neuschönau bis hin zu mehrtägigen Wanderungen durch das Waldgebirge. „Waldführer zu sein, ist eine vielseitige Aufgabe“, erklärt Lukas Laux, Stellvertretender Sachgebietsleiter für Besucherzentren und Umweltbildung sowie Umweltbildungsreferent der Nationalparkverwaltung. Denn durch den wilden Wald geführt werden von Grundschulklassen bis hin zum Senioren-Stammtisch alle Altersgruppen – jedes Jahr mehr als 50.000 Parkbesucher. „Man sollte sich schon auf unterschiedlichste Menschen einlassen können“, schmunzelt die erfahrene Waldführerin Graf, „und ab und an auch mal Improvisationstalent beweisen.“

15 volle Tage dauert die Ausbildung zum Waldführer im Nationalpark Bayerischer Wald. Ab dem neuen Jahr finden die Seminare nicht mehr am Stück, sondern erstmals in fünf Blöcken von April bis Oktober statt (siehe Hintergrund). „Wir wollten die Ausbildung einerseits zeitlich entzerren, gleichzeitig aber auch einige Themen vertiefen“, sagt Thomas Michler, der als Pädagogischer Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung die Waldführer-Schulung neu strukturiert hat.

Die Natur in Theorie und Praxis

Schließlich sind die Themen der fünf mehrtägigen Seminare nicht ganz ohne: Neben den Zielen und Aufgaben des Großschutzgebiets sowie dem Waldführer-Betrieb selbst lernen die Kursteilnehmer auch die faszinierende Walddynamik und biologische Vielfalt des ältesten deutschen Nationalparks kennen. Doch bei der Theorie bleibt es nicht: „Wir legen viel Wert auf die Verknüpfung des frisch Gelernten mit der Praxis“, erklärt Nationalpark-Mitarbeiter Michler. Deshalb stehe bei der neu strukturierten Waldführer-Ausbildung die praktische Umsetzung des vermittelten Wissens im Vordergrund, etwa bei Übungsführungen. Zudem stellt das Forschungsteam der Parkverwaltung den angehenden Waldführern aktuelle Ergebnisse zu spannenden Fragestellungen rund um den Nationalpark vor. Am Ende stehen dann eine kurze schriftliche und praktische Abschlussprüfung.

Wie Waldführerin Heidi Graf zählt auch ihre Kollegin Anita Bernecker zu den „alten Hasen“. Routine will sich aber auch bei ihr selbst nach zwölf Jahren als Waldführerin nicht einstellen: „Jede Führung ist etwas Besonderes“, strahlt Bernecker. Die Menschen, ihre Fragen und Bedürfnisse lerne man erst nach und nach auf dem Weg durch den wilden Wald kennen. „Im Grunde lernt man als Waldführer aber vor allem eine Menge über sich selbst und die Natur vor der eigenen Haustür“, findet Anita Bernecker. „Waldführer zu sein, ist eine gute Schule fürs Leben.“

Den Wald mit anderen Augen sehen

Das findet auch die 33-jährige Christina Frank, die mit ihrer blauen Mütze hinter ihren Waldführer-Kollegen her stapft. „Als Waldführerin hab‘ ich die Natur noch mal ganz neu kennengelernt“, sagt die studierte Künstlerin und ausgebildete Kinderpflegerin. Am liebsten ist sie mit den kleinsten Parkbesuchern im Bayerischen Wald unterwegs. „Vor allem Kinder entdecken nämlich häufig Dinge, die mir bis dahin noch gar nicht aufgefallen sind“, lacht Waldführerin Frank. „Und dann wollen sie natürlich sofort eine Erklärung.“

Noch bis 31. Januar können sich Interessierte bei der Nationalparkverwaltung über ein Online-Formular für die neu strukturierte Waldführer-Ausbildung bewerben (siehe Hintergrund). Die besten Chancen haben Frauen und Männer aus der Nationalparkregion, die nach ihrer Waldführer-Ausbildung mindestens einmal im Monat Besucher durch den Park führen können. Waldführer zu sein, ist zwar eine ehrenamtliche Tätigkeit. „Allerdings leisten wir für jede Führung eine kleine Aufwandsentschädigung“, erklärt Nationalpark-Mitarbeiter Michler. Um in Sachen Naturschutz, Pädagogik und Forschung auf dem aktuellen Stand zu bleiben, müssen sich die Waldführer außerdem regelmäßig fortbilden.

Besucher für den Park begeistern

„Ohne die Liebe zur Natur kann man kein Waldführer werden“, meint Herbert Linsmeier, 74, der selbst seit elf Jahren dabei ist. Der Waldführer mit der bunten Strickmütze und dem spitzbübischen Lächeln kennt das Parkgebiet rund um den Großen Falkenstein wie seine Westentasche. Vor allem im Erweiterungsgebiet des Parks um Falkenstein und Rachel sucht die Nationalparkverwaltung dringend nach neuen Waldführern, die Linsmeiers Liebe zur grenzenlosen Waldnatur teilen und das Waldführer-Team im Zwieseler Winkel bei Zeiten verstärken.

Josef Eichinger ist seit drei Jahren einer von ihnen. Wenn der 58-Jährige unter seinem braunen Lederhut vom „Bayerwald“ erzählt, beginnen seine Augen zu leuchten: „Das Schönste am Waldführer-Dasein ist, andere für diese wunderbare Natur begeistern zu können“, kreist Eichingers rechter Zeigefinger über die verschneiten Bäume am Fuße des Lusens bei Neuschönau. Und wer sich nicht für diese faszinierende Landschaft erwärmen könne, meint Eichinger. „Mei, dem kann man auch nicht mehr helfen“, grinst er zufrieden unter seinem braunen Lederhut.

Hintergrund

Waldführer werden von der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald seit mehr als 15 Jahren einmal jährlich ausgebildet, um Parkbesuchern bei Führungen die grenzenlose Waldnatur näher zu bringen. Die Waldführer-Schulung richtet sich vor allem an interessierte Bewohner der Nationalparkregion. Jede Führung wird mit einer kleinen Aufwandsentschädigung vergütet. Die Ausbildung dauert 15 Tage und findet ab 2016 erstmals an fünf mehrtägigen Terminen zwischen April und Oktober statt. Am Ende stehen eine kurze schriftliche und praktische Abschlussprüfung. Interessierte können sich noch bis 31. Januar über folgendes Formular auf der Nationalpark-Website bewerben: http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/wir_ueber_uns/jobs/doc/bewerbung_waldfuehrer_nba.pdf. Ausführliche Informationen zur neu strukturierten Waldführer-Ausbildung gibt es unter http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/wir_ueber_uns/jobs/waldfuehrer .

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der erste und älteste Nationalpark in Deutschland und zugleich eines der größten Waldgebiete Mitteleuropas. 1970 gegründet und 1997 erweitert erstreckt sich der Nationalpark heute auf rund 24.250 Hektar in den niederbayerischen Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen. Damit ist das Schutzgebiet größer als Liechtenstein, San Marino, Monaco und der Vatikan zusammen. Etwa 7.300 Tier- und Pflanzenarten sind im Bayerischen Wald bereits nachgewiesen. Vermutlich leben aber doppelt so viele Arten im Nationalpark. Mit rund 1,3 Millionen Besuchern pro Jahr und fast 200 Beschäftigten in der Verwaltung ist der Nationalpark Bayerischer Wald Tourismusmagnet und Jobmotor der Region.

Bildunterschriften

Sie wissen, wo’s im Nationalpark lang geht: die Waldführer (von links) Herbert Linsmeier, Anita Bernecker, Christina Frank, Josef Eichinger und Heidi Graf. Bild: NPV BW

Den Nationalpark neu entdecken: die Waldführer (von links) Christina Frank, Herbert Linsmeier und Heidi Graf. Bild: NPV BW

Herbert Linsmeier (74), seit elf Jahren Waldführer: „Ohne die Liebe zur Natur kann man kein Waldführer werden. Und ohne eine große Offenheit gegenüber anderen Menschen geht‘s auch nicht.“ Bild: NPV BW

Josef Eichinger (58), seit drei Jahren Waldführer: „Das Schönste am Waldführer-Dasein ist, andere für diese wunderbare Natur begeistern zu können.“ Bild: NPV BW

Anita Bernecker, seit zwölf Jahren Waldführerin: „Im Grunde lernt man als Waldführer vor allem eine Menge über sich selbst und die Natur vor der eigenen Haustür. Waldführer zu sein, ist eine gute Schule fürs Leben.“ Bild: NPV BW

Christina Frank (33), seit fünf Jahren Waldführerin: „Als Waldführerin hab‘ ich die Natur noch mal ganz neu kennengelernt. Vor allem Kinder entdecken häufig Dinge, die mir bis dahin noch gar nicht aufgefallen sind.“ Bild: NPV BW

Heidi Graf (62), seit 13 Jahren Waldführerin: „Man sollte sich schon auf unterschiedlichste Menschen einlassen können und ab und an auch mal Improvisationstalent beweisen.“ Bild: NPV BW

Pressefotos

www.nationalpark-bayerischer-wald.de/aktuelles/presse/mediathek

Audio-Dateien

Weitere O-Töne der vorgestellten Waldführer unter

http://1drv.ms/1RQ6zS6


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