Bayerischer Wald
"Botschafter der Nationalpark-Idee"
Glasmanufaktur Poschinger und Dampfbierbrauerei Zwiesel sind erste Fördermitglieder im Verein der Nationalpark-Partner
Pressemitteilung Nr. 042/15
Sie stehen für gelebtes Umweltbewusstsein und nachhaltigen Tourismus: die Nationalpark-Partner Bayerischer Wald. Jetzt haben die Nationalparkverwaltung und der Nationalpark-Partner-Verein das Partner-Siegel erstmals an zwei sogenannte Fördermitglieder verliehen. „Mit der Glasmanufaktur Poschinger und der Dampfbierbrauerei Zwiesel zeichnen wir zwei glaubwürdige Botschafter der Nationalpark-Idee aus“, erklärt Katrin Wachter, die Koordinatorin der Nationalpark-Partner in der Parkverwaltung. Damit bekennen sich nunmehr über 70 touristische Betriebe im Bayerischen Wald zum Nationalpark-Motto „Natur Natur sein lassen“.
Das neu geschaffene Partner-Siegel für Fördermitglieder nahmen Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau, Inhaber der gleichnamigen Glasmanufaktur, sowie Elisabeth und Mark Pfeffer, Geschäftsführende Gesellschafter der 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel, entgegen (siehe Bild). „Das neue Nationalpark-Partner-Siegel für Fördermitglieder gibt uns die Möglichkeit, Unternehmen jenseits des Beherbergungs- und Gastronomiegewerbes für ihre Identifikation mit und für ihr Engagement in der Nationalpark-Region auszuzeichnen“, sagte Nationalpark-Leiter Dr. Franz Leibl bei der Übergabe von Partner-Urkunde und -Türschild. „Wir freuen uns sehr über die Mitgliedschaft solcher herausragender Unternehmen im Verein“, ergänzte Hans-Joachim Stieglmeier, 1. Vorstand des Nationalpark-Partner-Vereins (siehe Reaktionen).
Strenge Aufnahmekriterien
Der Aufnahme der beiden ersten Fördermitglieder war ein gemeinsames, dreistufiges Auswahlverfahren von Parkverwaltung und Partner-Verein vorausgegangen: Unternehmen müssen nicht nur eine schriftliche Bewerbung einreichen, sondern auch an einem Nationalpark-Partner-Seminar und mindestens einer Nationalpark-Exkursion teilnehmen. Erst nach einem Bewerbungsgespräch und einer abschließenden Betriebsbesichtigung entscheiden Parkverwaltung und Partner-Verein gemeinsam, ob ein Unternehmen die strengen Aufnahmekriterien erfüllt. Denn wer Fördermitglied im Verein der Nationalpark-Partner werden möchte, muss sich nicht nur mit der Nationalpark-Idee identifizieren, sondern auch ein regionales Angebot von touristischer Bedeutung bereithalten (siehe Hintergrund).
„Wir sehen die Nationalpark-Partnerschaft als Gütesiegel für Qualität und Regionalität“, freuten sich Elisabeth und Mark Pfeffer darüber, dass ihre 1889 in Zwiesel gegründete Dampfbierbrauerei nun zu den ersten beiden Fördermitgliedern des Nationalpark-Partner-Vereins gehört. „Die regionale Vernetzung und die Kooperation zwischen den touristischen Betrieben und dem Nationalpark ist eine Chance für uns alle“, ergänzte Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau. Bereits seit 1568 steht sein Familienname für Glashandwerkskunst im Zwieseler Winkel (siehe Hintergrund).
Regionale Touristenattraktionen
„Die Glasmanufaktur Poschinger und die Dampfbierbrauerei Zwiesel sind nicht nur in der Region verwurzelte Betriebe, sondern auch echte Touristenattraktionen“, sagte Elke Ohland, Leiterin der Stabsstelle für Koordination und Kommunikation der Nationalparkverwaltung, am Rande der Auszeichnung. Als zugleich Verantwortliche für Tourismus und Regionalentwicklung könne sie sich „keine besseren Aushängeschilder für unsere Nationalpark-Region vorstellen“.
Reaktionen
„Das neue Nationalpark-Partner-Siegel für Fördermitglieder gibt uns die Möglichkeit, Unternehmen jenseits des Beherbergungs- und Gastronomiegewerbes für ihre Identifikation mit und für ihr Engagement in der Nationalpark-Region auszuzeichnen. Mit der Glasmanufaktur Poschinger und der Dampfbierbrauerei Zwiesel gewinnen wir zwei Ausnahmebetriebe, die wie der Nationalpark selbst Arbeitsplätze in der Region schaffen und sich für einen nachhaltigen Tourismus einsetzen.“
Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
„Die Nationalpark-Partner Bayerischer Wald freuen sich sehr über die Mitgliedschaft solcher herausragender Unternehmen im Verein. Dies bestätigt erneut die hohe Akzeptanz, Wertschätzung und die große Bedeutung der Nationalpark-Partnerschaft und des dazugehörigen Vereins für den regionalen Tourismus.“
Hans-Joachim Stieglmeier, 1. Vorstand des Vereins der Nationalpark-Partner Bayerischer Wald
„Die Glasmanufaktur Poschinger und die Dampfbierbrauerei Zwiesel sind nicht nur in der Region verwurzelte Betriebe, sondern auch echte Touristenattraktionen. Als erste Fördermitglieder des Vereins der Nationalpark-Partner kann ich mir keine besseren Aushängeschilder für unsere Nationalpark-Region vorstellen.“
Elke Ohland, Leiterin der Stabstelle Koordination und Kommunikation der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, zugleich Verantwortliche für Tourismus und Regionalentwicklung
„Mit der Glasmanufaktur Poschinger und der Dampfbierbrauerei Zwiesel zeichnen wir zwei glaubwürdige Botschafter der Nationalpark-Idee aus. Sie dienen der Region nicht nur seit Langem als Arbeitgeber und Anlaufstelle für Touristen, sondern ermöglichen es Besuchern, noch weitere Facetten unserer Nationalpark-Region zu erleben.“
Katrin Wachter, Koordinatorin der Nationalpark-Partner in der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald
„Die regionale Vernetzung und die Kooperation zwischen den touristischen Betrieben und dem Nationalpark ist eine Chance für uns alle. Wir sollten uns gemeinsam bemühen, die Wertschöpfung durch den Tourismus möglichst in der Region zu halten.“
Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau, Inhaber der Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur in Frauenau
„Wir sehen die Nationalpark-Partnerschaft als Gütesiegel für Qualität und Regionalität. Diese Werte wollen wir unseren Gästen auch im Rahmen unserer Brauereiführungen vermitteln.“
Elisabeth und Mark Pfeffer, Geschäftsführende Gesellschafter der 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel
Hintergrund
Die Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur in Frauenau produziert ihre Gläser heute im Grunde noch genauso wie vor 450 Jahren: Seit 1568 entsteht im Zwieseler Winkel Glaskunst in aufwändiger Handarbeit. Gravur, Schliff und Malerei veredeln den zerbrechlichen Werkstoff. Jedes Objekt verlässt am Ende als Unikat die Hütte. Spezialanfertigungen sind das Alleinstellungsmerkmal des Traditionsbetriebs mit aktuell 25 Mitarbeitern. So steht etwa eine einst in Frauenau gefertigte Nachbildung einer berühmten Glaskaraffe aus dem Römisch-Germanischen Museum in Köln heute in den Privatgemächern des Papstes. Mit Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau lenkt seit 2007 die 15. Generation eine der ältesten Glashütten Deutschlands mit einer der längsten Familientraditionen der Welt.
Die 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel wurde 1889 von den Brüdern Wolfgang, Josef und Michael Pfeffer gegründet. Nachdem Wolfgang nur zwei Jahre später starb, musste seine Witwe Anna kurze Zeit später Konkurs anmelden. Doch noch vor Konkursschluss kaufte der Gerichtsvollzieher Josef Zwack zusammen mit Josef und Michael Pfeffer der Witwe das gesamte Anwesen ab. Selbst ein Brand bis auf die Grundmauern konnte 1898 die Erfolgsgeschichte der Brauerei nicht bremsen: Seit dem Wiederaufbau ist der Betrieb wieder vollständig in Familienbesitz. Heute leitet Mark Pfeffer in der fünften Generation das Unternehmen. 1989, pünktlich zur 100-Jahr-Feier, hat die Brauerei wieder damit begonnen, Dampfbier nach altem Rezept zu brauen. Seither ist das Zwieseler Dampfbier weit über den Bayerischen Wald hinaus bekannt – als süffige Konkurrenz zu trendigen Massenbieren. Auch das „Nationalpark-Pilsener“ und das „Schachten-Bier“ werden in der Dampfbierbrauerei Zwiesel gebraut.
Zu den Nationalpark-Partnern Bayerischer Wald zählen mehr als 70 Gasthöfe, Pensionen, Hotels, Ferien- und Jugendunterkünfte sowie Gastronomen im Nationalpark-Gebiet, Naturerlebnis-Anbieter, Verkehrsbetriebe und Unternehmen aus dem Einzugsgebiet des Nationalparks Bayerischer Wald. Alle Nationalpark-Partner haben eines gemeinsam: Sie haben sich die Nationalpark-Idee, „Natur Natur sein lassen“, auch auf die eigene Fahne geschrieben und machen die ursprüngliche Waldwildnis für Besucher erlebbar. Nationalpark-Partner kann nur werden, wer mit regionalen Produkten arbeitet und eine umweltschonende Mobilität mit Bus und Bahn unterstützt. Fördermitglieder müssen ein regionales Angebot von touristischer Bedeutung bereithalten. Das von der Nationalparkverwaltung verliehene Partner-Siegel garantiert so nachhaltigen Tourismus in der Nationalpark-Region. Seit Mai 2011 sind die Nationalpark-Partner Bayerischer Wald in einem gleichnamigen Verein organisiert.
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der erste und älteste Nationalpark in Deutschland und zugleich eines der größten Waldgebiete Mitteleuropas. 1970 gegründet und 1997 erweitert erstreckt sich der Nationalpark heute auf rund 24.250 Hektar in den niederbayerischen Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen. Damit ist das Schutzgebiet größer als Liechtenstein, San Marino, Monaco und der Vatikan zusammen. Etwa 7.300 Tier- und Pflanzenarten sind im Bayerischen Wald bereits nachgewiesen. Vermutlich leben aber doppelt so viele Arten im Nationalpark. Mit rund 1,3 Millionen Besuchern pro Jahr und fast 200 Beschäftigten in der Verwaltung ist der Nationalpark Bayerischer Wald Tourismusmagnet und Jobmotor der Region.
Bildunterschrift
Partner im Naturschutz wie im Tourismus (von links): Hans-Joachim Stieglmeier, 1. Vorstand des Vereins der Nationalpark-Partner Bayerischer Wald, Mark und Elisabeth Pfeffer, Geschäftsführende Gesellschafter der 1. Dampfbierbrauerei Zwiesel, Benedikt Freiherr Poschinger von Frauenau, Inhaber der Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur in Frauenau, Katrin Wachter, Koordinatorin der Nationalpark-Partner in der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, sowie Dr. Franz Leibl, Leiter der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald. Bild: NPV BW
Pressefoto
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