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Eine botanische Sensation im Garten

Rangerin Brigitte Schreiner findet Echte Mondraute - Seltene und gefährdete Art

Pressemitteilung Nr. 42/2024

Datum: 10.06.2024

Rangerin Brigitte Schreiner hat in ihrem Garten in der Gemeinde Mauth eine Echte Mondraute gefunden. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)

Rangerin Brigitte Schreiner hat in ihrem Garten in der Gemeinde Mauth eine Echte Mondraute gefunden. (Fotos: Nationalpark Bayerischer Wald)

Sie sieht aus, als ob sie von einer anderen Welt ist und kommt nur sehr selten im Nationalpark Bayerischer Wald vor – die Echte Mondraute.

Sie sieht aus, als ob sie von einer anderen Welt ist und kommt nur sehr selten im Nationalpark Bayerischer Wald vor – die Echte Mondraute.

Mauth. Ein bisschen fleischig und matt grün mit gelblicher und gräulicher Tönung. Dazu eine ganz eigenartige Gestalt. Sie schaut aus, also ob sie von einer anderen Welt ist und kommt nur sehr selten im Nationalpark Bayerischer Wald vor – die Echte Mondraute. Deshalb war es für Rangerin Brigitte Schreiner eine absolute Überraschung, als sie in ihrem Garten in der Gemeinde Mauth beinahe ein Exemplar dieser besonderen Pflanze umgemäht hätte.

„Das ist für mich eine richtige Sensation“, sagt Brigitte Schreiner. Sie war gerade beim Rasenmähen, als sie aus dem Augenwinkel heraus eine Pflanze sah, die so gar nicht in ihren Garten passte. „Ich habe sofort angehalten und konnte meinen Augen erst nicht trauen“, erzählt die gelernte Gärtnerin. Von ihrer Arbeit im Nationalpark weiß sie, wie selten Mondrauten vorkommen. „Und dann hätte ich sie fast mit meinem Rasenmäher überrollt.“

Sporen der Mondrauten keimen nur bei Dunkelheit

Brigitte Schreiner schützte die Pflanze mit Holzstöcken, machte Fotos und zeigte sie ihren Nationalpark-Kollegen aus dem Sachgebiet Naturschutz und Forschung. Und die freuten sich über ihre Entdeckung. „Die Echte Mondraute ist zwar die häufigste Art der Gattung in Bayern, aber im Bayerwald gibt es keine neueren Nachweise“, sagt Christoph Heibl, Botaniker im Nationalpark. In den Jahren 1994 und 1996 wurde jeweils ein Exemplar im Bereich des Rachels gefunden, der letzte Nachweis war 2014 oberhalb des Schachtenhauses.

Grund für ihre Seltenheit ist die anspruchsvolle Biologie der Art. „Die Sporen der Mondrauten keimen nur bei Dunkelheit im Boden“, erklärt Christoph Heibl. Die Grasnarbe darf daher nicht zu dicht sein, damit die Sporen an offenen Stellen vom Regen in den Boden eingeschwemmt werden können. Gegeben sind diese Bedingungen meist auf kargen und stickstoffarmen, auf jeden Fall ungedüngten Flächen. Hier ist die Vegetation niedrig und lückig, genau richtig für die kleine und konkurrenzschwache Pflanze. Um dennoch genügend Nährstoffe zu bekommen, zapft die Echte Mondraute das aus den anderen Wiesenpflanzen und Pilzen gebildeten Mykorrhiza-Netzwerk im Boden an, um sich zu versorgen. „Unter diesen Bedingungen kann die Echte Mondraute natürlich auch in einem naturnahen Garten wachsen.“

Und dies ist bei Brigitte Schreiner der Fall. „Die Echte Mondraute ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und gilt laut Roter Liste als gefährdet.“ Für die Rangerin steht fest, dass sie den wertvollen Schatz nun bestmöglich schützen will. Und hofft auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.  

Bildunterschrift:
Rangerin Brigitte Schreiner hat in ihrem Garten in der Gemeinde Mauth eine Echte Mondraute gefunden. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)


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