Bayerischer Wald
Ein Netzwerk zum Schutz der Vögel geknüpft
Nationalpark feiert 40 Jahre Vogelschutzrichtlinie - Programm der Junior Ranger rund um den Habichtskauz - Partner gewürdigt
Pressemitteilung Nr. 47/2019
Dr. Franz Leibl (hinten rechts) und Manfred Pfandl (hinten 2. v.r.) gratulierten den Vereinen, die als Partner und Paten gewürdigt wurden. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)
Altschönau. Seit 40 Jahren gibt es die europäische Vogelschutzrichtlinie. Ein Jubiläum, das auch für den Nationalpark Bayerischer Wald ein Grund zum Feiern war. Zusammen mit der Regierung von Niederbayern fand daher auf der Waldwiese im Tier-Freigelände des Nationalparkzentrums Lusen in Altschönau eine kleine Feierstunde statt, die Teil einer Veranstaltungsreihe war.
Nachdem der Kiebitz, das Auerhuhn oder der Mittelspecht bei Veranstaltungen in Dingolfing, Regen und Deggendorf als typische niederbayerische Vogelarten bereits vorgestellt wurden, stand im Nationalpark Bayerischer Wald eine Eulenart im Mittelpunkt – und zwar der Habichtskauz. Welchen Lebensraum und welche Gewohnheiten dieses Tier hat, erklärten zu Beginn des Nachmittags die Junior Ranger, die sich das ganze Frühjahr mit dieser Art beschäftigt haben. In Gruppen führten sie die Gäste zu vier Stationen, an denen sie Nistkästen aufgehängt hatten und anhand von Vogelpräparaten und Klangattrappen jede Menge Wissenswertes über den Habichtskauz im Nationalpark weitergaben.
Beim anschließenden Feierstunde ging Dr. Franz Leibl, Leiter des Nationalparks, auf die Geschichte des Habichtskauzes in der Region ein. Seit 1975 konnten mehr als 250 Jungkäuze ins Freiland ausgewildert werden, mittlerweile könne man von einer etablierten Population sprechen, wenn man die geschätzten 25 bis 30 Reviere des Bayerischen Waldes mit den rund 20 Revieren im tschechischen Nationalpark Šumava summiert. Elf Habichtskauz-Jungvögel konnten 2019 beringt werden, ein großer Erfolg war der Wiederfang eines Weibchens im Bereich des Rachels. „Unsere Forscher haben sie vor zwei Jahren im Bereich des Forstbetriebs Poschinger beringt. Heuer hat sie selbst gebrütet und drei Jungen großgezogen“, erklärte Leibl. „Der Habichtskauz ist heute im Nationalpark zu einem Symbol für natürliche Walddynamik geworden.“
Manfred Pfandl, Abteilungsdirektor der Regierung von Niederbayern, ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Vogelschutzrichtlinie für die Bewahrung des Naturerbes und die Erhaltung der charakteristischen niederbayerischen Vogelwelt ein. „Vogelschutz kann nur erfolgreich sein, wenn die Beteiligten partnerschaftlich zusammenarbeiten und die von ihnen umgesetzten Maßnahmen ineinandergreifen“, so Pfandl. Die Beringung von Vögeln sei dabei ein wesentliches Hilfsmittel, um die für den Schutz der Vogelwelt besonders wichtigen Lebensräume zu identifizieren.
Um diese Zusammenarbeit im Vogelschutz bildlich darzustellen, knüpften alle Beteiligten mit Vogelringen ein Netz weiter, das bei jeder Veranstaltung im Rahmen des Jubiläums erweitert wird. Fester Bestandteil ist auch ein Mobile, das bei jedem Festakt um eine Vogelart bunter wird.
Nachdem der Nationalpark nicht nur Vogelschutzgebiet, sondern auch als FFH-Gebiet gemeldet ist, stellt er mit seinem Doppelstatus ein wichtiges Element des europäischen Natura-2000-Netzes dar. Aus diesem Grund wurden bei der Feierstunde auch Natur2000-Paten- und Partnerschaften mit einer Urkunde des Bayerischen Umweltministeriums im Rahmen des Kommunikationsprojektes LIFE living Natura 2000 gewürdigt. Als Paten wurden die Junior Ranger um ihren Geschäftsführer Mario Schmid ausgezeichnet. Der Verein sieht nicht nur die Vermittlung der Nationalparkidee als eine Hauptaufgabe, sondern unterstützt die Nationalparkverwaltung auch beim Schutz typischer Natura 2000 Lebensräume und Arten.
Für ihren Einsatz im Bereich der Schachtenpflege wurden der Bayerische Wald-Verein, die Bergwachtbereitschaft Zwiesel sowie der Bürgerverein Buchenau als Partnerschaft hervorgehoben. Seit 2003 finden auf den Schachten einmal jährlich Pflegemaßnahmen statt, an denen sich auch die drei Vereine beteiligen und mit ihrem Engagement die Schachten als landschaftsästhetische Höhepunkte erhalten. Für den Wald-Verein nahm Georg Pletl die Urkunde entgegen, für die Bergwacht Martin Adam und für den Bürgerverein Stefan Garhammer.
Bildunterschrift:
Dr. Franz Leibl (hinten rechts) und Manfred Pfandl (hinten 2. v.r.) gratulierten den Vereinen, die als Partner und Paten gewürdigt wurden. (Foto: Annette Nigl / Nationalpark Bayerischer Wald)
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