Bayerischer Wald
Jugendwaldheim ist nun bestens versorgt
Umweltbildungseinrichtung an Wassernetz angeschlossen - Speisesaal abgerissen
Pressemitteilung Nr. 57/2023
Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Hohenaus Bürgermeister Josef Gais (rechts) ließen sich von Johannes Dick (links), der im Nationalpark Baumaßnahmen betreut, und Jan Günther, Leiter vom Jugendwaldheim, die abgeschlossenen und anstehenden Maßnahmen erläutern. Vorn links zu sehen ist die Ansaugstation der Löschwasserzisterne.
Glashütte. Viel Betrieb ist das Team vom Jugendwaldheim nahe Glashütte gewohnt. Aktuell sind es aber keine Schulgruppen, die die Umweltbildungseinrichtung des Nationalparks bevölkern, sondern Baufirmen. Der in die Jahre gekommene Speisesaal ist schon abgerissen, ein Neubau soll bald folgen. Abgeschlossen sind derweil bereits die Arbeiten zur Ver- und Entsorgung. Davon überzeugten sich jüngst Nationalparkleiterin Ursula Schuster und Hohenaus Bürgermeister Josef Gais bei einem Vor-Ort-Termin.
Bisher wurde der Übernachtungsbetrieb durch eine eigene Quellfassung nebst hauseigener Aufbereitungsanlage mit Trinkwasser versorgt. „Nun haben wir durch eine 800 Meter lange Leitung den Anschluss an die gemeindliche Wasserversorgung hergestellt“, berichtete Johannes Dick, der beim Nationalpark für Baumaßnahmen zuständig ist. „Die Wasserqualität bleibt damit unverändert hoch, denn auch unser Gemeindewasser beziehen wir aus dem Nationalpark“, ergänzte dazu Bürgermeister Josef Gais.
Löschwasserzisterne mit 225.000 Litern Fassungsvermögen
Im Zuge der Tiefbaumaßnahmen wurde zudem ein Kanal zur Abwasserentsorgung, ein neues Telefonkabel sowie ein Leerrohr für eine mögliche Anbindung ans Glasfasernetz verlegt. „All das bringt viele Vorteile, so entfällt etwa die Wartung der Schilfkläranlage und des Löschwasserteichs“, berichtete Dick. „Außerdem ist durch den Wegfall der bisher oberirdischen Telefonleitung ein störungssicherer Betrieb der Brandmeldeanlage möglich.“ Zur Sicherstellung des Brandschutzes entstand zudem ein 225.000 Liter fassender Löschwasserbehälter, womit anrückende Feuerwehren im Ernstfall genug Wasser für die Brandbekämpfung direkt vor Ort vorfinden.
Die Tiefbauarbeiten wurden von Anfang Mai bis Anfang August unter Regie der Nationalparkverwaltung durchgeführt. Die entstandenen Kosten belaufen sich auf rund 700.000 Euro. „Und das Wichtigste: Alles ist reibungslos abgelaufen“, bilanzierte Jan Günther, Leiter des Jugendwaldheims. Einen Dank gab es in diesem Zug auch für die sehr gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Hohenau.
Zeitplan: Ab September 2024 sollen Übernachtungen wieder möglich sein
Die größere Baumaßnahme am Jugendwaldheim läuft derweil aber noch unter Federführung des Staatlichen Bauamts Passau. Der alte, energetisch sehr schlecht isolierte Speisesaal steht bereits nicht mehr. Als nächster Schritt stehen weitere Abbrucharbeiten im Bereich der Bodenplatte und des Kellers an. Danach soll – möglichst noch vor Wintereinbruch – der Rohbau des Neubaus entstehen. „Unser Zeitplan wäre, dass wir zum Schulstart im September 2024 wieder Gruppen beherbergen können“, so Günther. Nötig ist die Baumaßnahme aber nicht nur aus energetischen Gründen. Auch die Küche entsprach nicht mehr den aktuellen Erfordernissen. Zudem war das bisherige Gesamtkonstrukt der Übernachtungseinrichtung nicht barrierefrei.
Durch die Anhebung des Speisesaals sowie weitere Verbesserungen beim Thema Barrierefreiheit ist es künftig auch Schülern mit körperlichen Einschränkungen möglich, an Aufenthalten im Jugendwaldheim teilzunehmen. „Das Thema liegt uns sehr am Herzen, denn gerade für solch ein Haus ist es wichtig, dass wir es allen Kindern zugänglich machen können“, sagte dazu Nationalparkleiterin Ursula Schuster. Auch Bürgermeister Josef Gais freut sich über die laufende Ertüchtigung: „Das tut der Gemeinde sehr gut, schließlich ist das Jugendwaldheim ein wichtiger Werbeträger für uns.“
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