Bayerischer Wald
Ranger-Chef geht in den Ruhestand
Michael Großmann blickt auf die aktuellen Herausforderungen der Nationalparkwacht
Pressemitteilung Nr. 33/2023
Michael Großmann leitete über zehn Jahre die Nationalparkwacht, nun genießt er den Ruhestand. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)
Neuschönau. Der Nationalpark hat mit Michael Großmann jüngst einen seiner Dienstältesten verabschiedet. Der 64-Jährige darf nun den verdienten Ruhestand genießen. Zuletzt war der studierte Förster seit November 2012 als Leiter der Nationalparkwacht tätig. Zum Abschied blickt er nochmal auf die aktuellen Herausforderungen der Ranger im Bayerischen Wald – aber auch darüber hinaus.
Als „Außenbordmotoren des Naturschutzes“ bezeichnet Großmann seine Mannschaft. Und als solche würden sie im Gelände oft mit weit über den Nationalpark hinausgehenden Fragen konfrontiert. Artenverlust und Klimawandel seien nur zwei der komplexen Themen, die in den vergangenen Jahren auch bei Nationalpark-Besuchern immer mehr Gesprächsbedarf ausgelöst hätten. „Um dann kompetent informieren zu können, bilden wir unsere Kolleginnen und Kollegen beständig fort“, sagt der 64-Jährige. Das sei jüngst unter anderem aufgrund eines breiten Netzwerks an regionalen, nationalen und internationalen Partnern bereits gut gelungen.
Doch nicht nur inhaltlich müssten Ranger stets am Ball bleiben, sondern auch didaktisch. „Storytelling ist das A und O“, sagt Großmann. „Wir verdeutlichen Themen wie die Auswirkungen durch den Klimawandel oder den Artenverlust auf charmante Art und Weise, um im besten Fall eine Änderungsbereitschaft auszulösen.“ Das Gute daran: Die Herausforderungen sind weltweit dieselben. Daher könnten Ranger schnell voneinander lernen. Feste Kooperationen unterhalte der Nationalpark Bayerischer Wald diesbezüglich nicht nur mit den direkten Nachbarn im Šumava, sondern zum Beispiel auch mit Kollegen in Berchtesgaden oder im Schwarzwald. Auf internationaler Ebene reichen die Kontakte etwa nach Israel oder El Salvador.
Eine weniger erfreuliche Entwicklung der jüngsten Jahre sind teils verstärkte Konfliktsituationen im Gelände. „Ranger müssen damit umgehen können, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.“ Denn selbst wenn man 50 bereichernde Besucherkontakte an einem Tag erlebt hätte, „die zwei Regelbrecher, die stänkernd und uneinsichtig waren, können dir trotzdem den Abend versauen“.
Großmann begann 1987 mit dem Vorbereitungsdienst bei der Bayerischen Staatsforstverwaltung, im Sommer 1990 kam er schließlich zur Nationalparkverwaltung. Zunächst war er im Bereich Grundlagendatenerhebung für den Nationalparkplan und Umweltbildung im Einsatz. Später war er Leiter des Jugendwaldheims, stellvertretender Sachgebietsleiter sowie Leiter der Nationalparkdienststelle Neuschönau und des Betriebshofes Altschönau. Seit November 2012 stand er schließlich der Nationalparkwacht vor. Nun im Ruhestand wird er seinem Oberthema, dem Biodiversitätsschutz, weiter treu bleiben. Die European Ranger Federation, dem Dachverband der europäischen Naturwachten, unterstützt er als Vorstandsmitglied. Seinen Job als Leiter er Nationalparkwacht im Bayerischen Wald hat derweil sein bisheriger Stellvertreter, Reinhold Gaisbauer, übernommen.
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