Bayerischer Wald
In Bayern verschollene Pilzart wiederentdeckt
Vom Aussterben bedrohter Duftender Venus-Ellerling bei Grafenau gefunden
Pressemitteilung Nr. 56/2021
Der Duftende Venus-Ellerling wurde in Bayern zuletzt 1977 nachgewiesen. (Foto: Peter Karasch/Nationalpark Bayerischer Wald)
Grafenau. Der Duftende Venus-Ellerling (Aphroditeola olida), eine intensiv nach reifen Walderdbeeren duftende Pilzart aus der Familie der Wachsblättler, wurde kürzlich in einem Bauernwald bei Grafenau wiederentdeckt. Der in Deutschland als vom Aussterben bedroht geltende Pilz ist aufgrund seines typischen Geruchs für Experten leicht zu erkennen. Kartiert wurde er im Rahmen eines grenzüberschreitenden Projekts, das vom Nationalpark Bayerischer Wald koordiniert wird. Bisher galt die Art in Bayern als verschollen, denn der letzte bekannte Nachweis stammt aus Nordbayern, datiert auf das Jahr 1977.
Für die Funga des Böhmerwaldes ist er nun erstmals nachgewiesen. Der Fund ist ein weiterer Beleg für das große Naturpotenzial der Region. „Die Jahrhunderte alte, traditionelle Waldbewirtschaftung in den umliegenden Bauernwäldern ist ein großer Glücksfall für die Artenvielfalt“, sagt Nationalpark-Mykologe Peter Karasch, der die finale Bestimmung im Labor vornahm. „In den extensiv genutzten Bereichen haben hunderte selten gewordenen Pilzarten überlebt, die in intensiv bewirtschafteten Wäldern schon verschwunden sind." Mehr Infos zum Projekt gibt es im Internet unter www.pilze-ohne-grenzen.eu.
Bildunterschrift:
Der Duftende Venus-Ellerling wurde in Bayern zuletzt 1977 nachgewiesen. (Foto: Peter Karasch/Nationalpark Bayerischer Wald)
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