Bayerischer Wald
Ihr Herz schlägt für Blutkrebspatienten
Nationalparkmitarbeiterin Kathrin Schuster spendet Stammzellen und hilft damit krebskranker Patientin
Pressemitteilung Nr. 103/2023
Kathrin Schuster bei der Spende im Entnahmezentrum. Dabei wurden Stammzellen aus ihrem Blut entnommen. (Foto: Kathrin Schuster)
Ihr Herz schlägt für die DKMS: Kathrin Schuster an ihrem Arbeitsplatz in der Nationalparkverwaltung in Grafenau. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)
Grafenau. Endlich alleine Auto fahren dürfen und nachts so lange weggehen können, wie man will – das sind Dinge, auf die sich viele zu ihrem 18. Geburtstag freuen. Kathrin Schuster war noch etwas ganz Anderes wichtig: Sie ließ sich als Stammzellspenderin typisieren. Als sie zehn Jahre später ein Leben retten durfte, hat sich für sie ein Herzenswunsch erfüllt.
„Meine Tante war auch Stammzellspenderin und deshalb hat mich dieses Thema schon als Jugendliche sehr interessiert“, erinnert sich Kathrin Schuster, die im Nationalpark Bayerischer Wald für Liegenschaften und Vergaben zuständig ist. Dass sie sich mit ihrer Volljährigkeit ebenfalls registrieren lassen wollte, stand für sie außer Frage. „Man kann ganz einfach Leben retten. Jeder von uns wäre froh, wenn er in dieser Notlage Hilfe bekommen würde.“
Nur ein Prozent der Menschen kommt als Spender infrage
So sicherlich auch die an Blutkrebs erkrankte Patientin, der Kathrin Schuster geholfen hat. An dem Tag, an dem sie von der gemeinnützigen Organisation DKMS angerufen wurde, erinnert sich die Nationalparkmitarbeiterin noch genau. „Ich war in der Arbeit und bekam einen Anruf aus Tübingen“, erzählt sie. Dass die DKMS dort ihren Sitz hat, wusste sie. „Deshalb vermutete ich noch bevor ich das Telefonat angenommen hatte, dass es sich um eine Stammzellspende handeln könnte.“
Letztendlich war dem auch so. „Die Wahrscheinlichkeit, dass man als Spender in Frage kommt, liegt bei einem Prozent – und plötzlich wurde ich gefragt, ob ich ein Leben retten will“, sagt Kathrin Schuster. Lang überlegen musste sie nicht und willigte sofort ein. Unmittelbar nach dem Telefonat startete eine Kette an vielen Vorgängen. Ein Blutentnahmeset wurde ihr per Post zugeschickt, mit dem sie zum Hausarzt musste. Danach ging es weiter nach Frankfurt zu einer Voruntersuchung. „Man wird komplett durchgecheckt. Wenn alles passt, ist der Weg für die Stammzellspende frei und der Patient, der die Spende erhalten soll, wird vorbereitet.“
„Es tut nicht weh und ich konnte helfen“
Ab diesem Zeitpunkt lastete auf Kathrin Schuster eine große Verantwortung. „Ich war viel daheim und habe darauf geachtet, möglichst nicht krank zu werden oder einen Unfall zu haben.“ Kurz vor der Spende musste sie sich außerdem fünf Tage lang selbst Spritzen injizieren. Das Mittel bewirkt, dass sich die Stammzellen im Knochenmark vermehren und ins Blut ausgeschwemmt werden. „Dadurch hatte ich grippeähnliche Symptome – mehr nicht.“ Und auch die Entnahme selbst war unkompliziert. „Es tut nicht weh und ich konnte helfen.“
Und das nicht nur einmal. Ein Jahr nach der Spende erhielt Kathrin Schuster wiederum einen Anruf aus Tübingen. „Ich wusste zwischenzeitlich, dass eine erwachsende Frau meine Stammzellen erhalten hat.“ Obwohl sie auf dem Weg der Besserung war, brauchte sie noch einmal Hilfe – und zwar in Form von Lymphozyten. „Diese zusätzliche Spende kommt selten vor und ist dann nötig, wenn bei einem Patienten ein Rückfall befürchtet wird.“ Für die Nationalparkmitarbeiterin war klar, dass sie noch einmal spendet - „und ich würde es auch ein drittes Mal tun.“
Zwei Jahre nach der Spende besteht die Möglichkeit, dass Kathrin Schuster die Patientin kennenlernen kann, wenn diese es will. „Ich hoffe sehr darauf.“ Und noch etwas hat sie sich auf die Fahnen geschrieben: „Ich will Werbung für die Stammzellspende machen. Man kann ganz einfach Leben retten und deshalb wünsche ich mir, dass sich so viele Menschen wie möglich registrieren lassen.“
Informationen zur Stammzellenspende gibt es auf der Homepage der DKMS: www.dkms.de.
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